Anruf 112: Neue Software hilft Leben zu retten

Die Mitarbeiter in der Rettungsleitstelle sehen jetzt auf einen Blick, in welchen Kliniken es schnelle Hilfe gibt
von  job
Sanitäter kümmern sich um einen Herzinfarkt-Patienten.
Sanitäter kümmern sich um einen Herzinfarkt-Patienten. © ho

Die Mitarbeiter in der Rettungsleitstelle sehen jetzt auf einen Blick, in welchen Kliniken es schnelle Hilfe gibt

München - Kaum vorstellbar, dass es das in der Millionenstadt München noch nicht gab: KVR-Chef Wilfried Blume-Beyerle, der auch Vorsitzender des Rettungszweckverbandes ist, stellte gestern ein neues System vor, mit dem die Rettungsleitstelle über die aktuelle Belegung von Klinikbetten informiert wird. Bislang wurden die freien Plätze telefonisch oder per Fax mitgeteilt – „manchmal aber auch überhaupt nicht“, so der KVR-Chef. Willkommen im 21. Jahrhundert!

Mit der Software namens „Ivena“, die 2009 in Hessen entwickelt wurde, wird die Patientenversorgung verbessert: Wenn bei einem Notfall die Nummer 112 gewählt wird, landet der Anrufer bei der Integrierten Leitstelle der Feuerwehr München. Am Telefon sitzt ein Disponent. Dieser muss entscheiden, welcher Rettungswagen alarmiert wird und in welches Krankenhaus der Verletzte gebracht wird. Dafür muss der Disponent wissen, in welchen Kliniken freie Behandlungskapazitäten sind. Das wurde bislang – wie erwähnt – vorwiegend mündlich oder per Fax geklärt. Doch insbesondere bei Patienten mit einem Herzinfarkt, Schlaganfall oder schlimmen Verletzungen entscheiden Minuten über Leben und Tod.

Mit Ivena sieht der Disponent nun sofort, in welcher von derzeit 34 erfassten Kliniken welche Kapazitäten frei sind. Nur welche Klinik die nächste ist, sieht er (noch) nicht. Aber das wissen die Leitstellen-Mitarbeiter auch so. Fast alle sind auch noch als Sanitäter oder Rettungsassistenten im Einsatz. Das nächste Ziel des Rettungszweckverbandes heißt nun: GPS für alle Krankenwagen – damit die Hilfe noch schneller zum Menschen kommt.

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