Anpfiff für das Rock-Match
Electric Six, Friska Viljor und die Trashmonkeys spielen heute bei der Rock:Liga im Backstage.
Dass Rockmusik und Fußballplatz Ähnlichkeiten haben, ahnt man, ohne es genau benennen zu können. Jedes Jahr wird diese Verbindung bei der Jägermeister Rock:Liga allerdings evident. Im Backstage kann man heute Abend die Spiele in der Gruppe D verfolgen. Gebolzt wird hier auf und von der Bühne. Wer das Ding dann reinmacht, das entscheidet tatsächlich das Publikum. Per Applausometer sind drei Bands zu bewerten. Anders als beim Fußball dient hier die Begeisterung nicht nur zur moralischen Unterstützung des Favoriten, sondern schenkt ihm Punkte: drei für den Sieger, zwei für den Zweiten, einen für den Dritten.
Die Nationalitäten sind an diesem Abend gut verteilt: Electric Six kommen aus den USA. Friska Viljor aus Schweden und die Thrashmonkeys haben als deutsche Band Heimvorteil. Jede Band hat 45 Minuten, um das Publikum zum Toben zu bringen. Einen Stadionsprecher hat die Rock:Liga natürlich mit Axel Bosse auch. Bosse hat selber schon mit seiner Band bei der Rock:Liga gespielt. Eben erschienen ist sein Album „Taxi“.
Aus Detroit kommen Electric Six. „Danger! High Voltage“ hieß der Hit von 2002, der ihnen die Türen zu den oberen Regionen der Pop-Welt öffnete. Dick Valentine ist ein Rock-Shouter mit durchgreifender Stimme, der sich in die Vollen schmeißt. Aber das „Electric“ im Bandnamen kann man ernster nehmen. Denn hier darf nicht nur der Gitarrenverzerrer durchgetreten, sondern auch der Computer aktiviert werden. Synthiesounds wie aus der 80er Disco und Plastik-Beats konterkarieren Electric Six mit der vollen und vollendeten Wut einer Rock-Band.
Friska Viljor sind nachnominierte Schweden. Sie springen für The Lemonheads ein, die abgesagt haben. Daniel Johansson und Joakim Sveningsson schreiben Pop-Songs, die alle Vermutungen über melodieselig-beschwingte Nordmänner bestätigen. Schöne Melancholie ist hier in flockige Indie-Pop-Songs verpackt.
Was auf die Zwölf geben die deutschen Trashmonkeys. Die haben sich einem Genre verschrieben, das man geschätze tausend Mal gegen die Wand fahren kann, und es lebt immer schöner, immer weiter. Punk-Rock braucht maximal drei Akkorde, alles andere sind Mätzchen. Gut, wenn ein bisschen Elektronik-Sound dazukommt, ist das auch noch kein Zierrat. „Smile“ heißt das aktuelle Album, das Anfang April erscheinen wird.
Fünf Vorrundenspiele haben die Bands deutschlandweit insgesamt zu bestreiten. Gestern spielte die Münchner Truppe noch in Stuttgart. Zum Finale geht es am 16. Mai nach Berlin. Und hier treten die jeweiligen Gewinner der vier Gruppen dann gegeneinander an, um unter ursprünglich zwölf Bands einen Gewinner zu finden. Christian Jooß
Backstage (Werk), Wilhelm-Hale-Straße 39, 24. März, Beginn: 19 Uhr, Eintritt: 10 Euro, zuzüglich Gebühr, Infos unter www.backstage089.de.
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