Angst vor dem Hundehasser

Im Münchner Nordwesten treibt ein Hundehasser sein Unwesen. Beinahe wären präparierte Wurststücke einem Dalmatiner zum Verhängnis geworden. Es ist der fünfte ähnliche Fall innerhalb eines Jahres.
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Präparierte Köder in der Grünanlage: Hier - in der Nähe der Menzostraße - wurde Wurst mit Metallstiften ausgelegt.
az Präparierte Köder in der Grünanlage: Hier - in der Nähe der Menzostraße - wurde Wurst mit Metallstiften ausgelegt.

Im Münchner Nordwesten treibt ein Hundehasser sein Unwesen. Beinahe wären präparierte Wurststücke einem Dalmatiner zum Verhängnis geworden. Es ist der fünfte ähnliche Fall innerhalb eines Jahres.

MÜNCHEN Am Donnerstag fand ein Dalmatiner auf einem Erdbeerfeld an der Manzostraße (Untermenzing) ein Stück blutige Wurst. Im letzten Augenblick konnte sein Herrchen dem Rüden das Fleischstück abnehmen. Zum Glück: Der Köder war mit Metallstiften präpariert. Es ist der fünfte Fall innerhalb eines Jahres. Der oder die Täter sind bis heute nicht gefasst.

"Wir gehen mit Shiva immer extra etwas weiter weg zum Wald, damit wir ihn frei laufen lassen können", sagte der geschockte Bürokaufmann Achim K. (39) am Freitag der AZ. Das war ein Paradies für ihn bis jetzt.
Am Donnerstag ließ Achim K. seinen Hund gegen 17.50 Uhr von der Leine, damit der Rüde mit einem anderen Hund herumtollen konnte. Etwa 100 Meter von der Grundschule Manzostraße apportierten die Hunde Stöckchen. Als Shiva etwas anderes im Maul. hatte, rief sein Herrchen sofort "Aus!".

Keine Anhaltspunkte auf den Täter

Der Hund gehorchte. "Mir rollte eine Scheibe blutige Wurst entgegen, sie sah aus wie ein Stück Presssack", sagt Achim K. Als der 39-Jährige die Wurst mit einer Tüte aufhob, fühlte er etwas Hartes, Spitzes: etwa 3,5 Zentimeter lange Metallstifte. Achim K. rief die Polizei.

Noch am selben Abend suchten Beamte das Gelände bis zum Einbruch der Dunkelheit ab. Am Freitag durchkämmte eine Einsatzhundertschaft erneut die Gegend. Gefunden wurde jedoch kein weiterer Köder. "Auch Anhaltspunkte auf den Täter haben wir nicht", sagt Polizeisprecher Christoph Reichenbach.

Ganz in der Nähe hatte vor genau einem Jahr ebenfalls ein Hundehasser präparierte Köder ausgelegt: Sechs Stücke Fleischwurst, in denen ein weißes Granulat steckte. Im April legte ein Kinderhasser Lakritz-Bonbons auf einem Spielplatz in Gröbenzell aus, die mit Metallhaken gespickt waren. Am 1. Mai fand eine Hausmeisterin nahe der Abensbergstr. (Moosach) Salami, in der ebenfalls Granulat steckte. Im August wurden drei Köder in Neuhausen gefunden: Rund um den Dom-Pedro-Platz wurden drei halbe Wiener Würstchen deponiert, in denen abgebrochene Teppichmesser und Stecknadeln steckten sowie scharfe Munition. Im Oktober schließlich wurden Käsehäppchen an der Heideckstraße ausgelegt, in denen Rasierklingen steckten.

Nur zwei Sekunden später. . .

Bislang wurde keiner der mutmaßlichen Hunde- und Kinderhasser gefasst. Reichenbach: "Es sind verschiedene Örtlichkeiten, ein Muster ist nicht erkennbar, was nicht auf einen einzigen Täter schließen lässt. Aber ausschließen können wir es auch nicht."

Achim K. wird seinen Hund erstmal nicht mehr von der Leine lassen. Er hat Angst: "Hätte ich es nur zwei Sekunden später gesehen, hätte Shiva bereits in den Köder gebissen." Nina Job

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