Altabt Lechner plädiert für Aufhebung des Zwangszölibats

Der frühere Abt der Benediktinerklöster St. Bonifaz und Andechs, Odilo Lechner, hält die Abschaffung des verpflichtenden Zölibats für Priester für notwendig. Hauptursache für Kindesmissbrauch sieht Lechner im Zölibat aber nicht.
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Altabt Odilo Lechner
Martha Schlüter Altabt Odilo Lechner

MÜNCHEN - Der frühere Abt der Benediktinerklöster St. Bonifaz und Andechs, Odilo Lechner, hält die Abschaffung des verpflichtenden Zölibats für Priester für notwendig. Hauptursache für Kindesmissbrauch sieht Lechner im Zölibat aber nicht.

„Ich persönlich würde meinen, das ist etwas, was der Kirche nottut, was die Gemeinden brauchen“, sagte Lechner am Donnerstagabend dem Radiosender Bayern3. Denn durch die Verpflichtung zur Ehelosigkeit gingen der Kirche viele Priester verloren – auch Männer, die schon Geistliche gewesen seien, später aber gemerkt hätten, dass sie das nicht durchhalten könnten. „Das ist ein Schaden, den die Verantwortlichen auch bedenken müssten.“

Sorge der Kirche müsste dem Altabt zufolge eigentlich sein, „dass in jeder Gemeinde ein Vorsteher da ist, der mit der Gemeinde das Abendmahl, die Eucharistie feiern kann“. Diese Sorge um die Pfarrgemeinden sei gegenüber einem Prinzip hintangestellt worden, „das sicher Vorteile hat, aber eben dann auch große Nachteile“. Die Hauptursache für Kindesmissbrauch sieht Lechner im Zölibat aber nicht.

Laut dem Deutschlandtrend von Infratest dimap für das ARD-„Morgenmagazin“ lehnt die überwiegende Mehrheit der Bundesbürger das Eheverbot für Priester ab. Demnach halten nur 9 Prozent der Bundesbürger das Zölibats-Gebot für sinnvoll, 87 Prozent wollen seine Abschaffung.

ddp

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