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Allein der Clown lohnt schon den Besuch: Dieser Zirkus bietet gerade ein ganz besonderes Spektakel in München

Der Circus Waterland hat in München sein Zelt aufgeschlagen – ein Muss für den wasserfesten Stadtspaziergänger.
von  Sigi Müller
Es plätschert, rieselt und prasselt beim großen Finale, bei dem sich alle Künstler den verdienten Schlussapplaus abholen.
Es plätschert, rieselt und prasselt beim großen Finale, bei dem sich alle Künstler den verdienten Schlussapplaus abholen. © Sigi Müller

Ein Plakat machte mich neugierig: "Waterland, Circus auf dem Wasser" wird angepriesen. Ich nahm Kontakt mit den Leuten auf und wir machten aus, dass ich einen Tag vor der Eröffnung schon mal vorbeikomme und auch die Vorstellung am ersten Tag besuche.

Der Circus spielt auf der Pasinger Festwiese. Von meiner Richtung konnte ich mit der U5 zum Laimer Platz fahren und dann noch bis zur Haltestelle Benedikterstraße mit dem 57er Bus. Dann sieht man schon das große Zelt.

Circus Waterland in München: Erst seit zwei Jahren auf dem Seil

Ich treffe Alieva Vladyslava, die in verschiedenen Teilen der Vorstellung auftritt. Am Vortag hatte ich sie auf dem Seil mit ihrem Partner Olexander Khorolskyi fotografiert.

Ich frage sie, wie lange sie schon auf dem Seil arbeitet. "Seit zwei Jahren und mein Partner seit fünf Jahren", verrät Alieva. Er hat in China bei einem großen Wettbewerb bereits einen dritten Platz belegt und mal auf dem Seil einen riesigen Wasserfall überquert. Die beiden agieren auf dem Seil, als hätten sie in ihrem Leben nichts anderes gemacht.

Nicht nur Kinder werden zu Statisten

Um 15 Uhr ging’s los. Um diese Zeit sind natürlich viele Kinder dabei. Ich mag das gerne, denn Kinder sind, wenn’s gut ist, mit ganzem Herzen dabei – und ich genieße ihre echte Begeisterung. So war es auch hier.

Clown Booba hatte von Anfang an alles im Griff. Auch die Erwachsenen wurden einbezogen und zu willigen Statisten. Wunderbare Artisten, Tänzer, Akrobaten, eine Feuershow, und im Nu war schon Pause. Nixen im Wasser, große Fontänen, Regen von oben, wunderbar eingebunden in Licht und Musik. Keine Sekunde Langeweile.

Krieg ist kein Thema der Show

Während der jeweiligen Umbauten übernahm wieder Booba das Publikum – und die Kinder waren schnell alle unten an der Manege und spielten mit ihm unter lautem Geschrei mit einem großen Wasserball. Zum Schluss gehen die Artisten außerhalb der Manege durchs Rund und verabschieden sich vom Publikum.

Bei dem Waterland Circus handelt es sich um den ukrainischen Staatscircus und bestimmt hat jeder Artist sein Päckchen zu tragen in dieser schweren Zeit – ein Thema ist der Krieg aber nicht.

Bis zum 11. Januar gastiert Waterland in Pasing. Ich komme wieder, und vielleicht lasse ich die Kamera zu Hause, aber das glaube ich mir selbst nicht.

In diesem Sinne ein frohes Fest, Ihr

Sigi Müller

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