Alle Signale auf Rot: Busse, Tram und U-Bahnen stehen wieder still

Verdi zieht die Daumenschrauben enger. Mit einem weiteren massiven Warnstreik bei Bus, Tram und U-Bahn sollen in der kommenden Woche die Arbeitgeber zu verbesserten Tarifangeboten gebracht werden.
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Trillerpfeifen für den Streik: Ende nächster Woche soll es bei der MVG wieder so weit sein.
Mike Schmalz Trillerpfeifen für den Streik: Ende nächster Woche soll es bei der MVG wieder so weit sein.

MÜNCHEN - Verdi zieht die Daumenschrauben enger. Mit einem weiteren massiven Warnstreik bei Bus, Tram und U-Bahn sollen in der kommenden Woche die Arbeitgeber zu verbesserten Tarifangeboten gebracht werden.

Ein konkreter Termin für die nächsten Arbeitskampfmaßnahmen vor der Fortsetzung der Verhandlungen am 2. März steht laut Verdi-Geschäftsführer Heinrich Birner zwar noch nicht fest. Aber logischerweise konzentrieren sich die Planungen auf die Tage vor dem Ende der Faschingsferien. Laut Birner geht es um Donnerstag, Freitag oder Samstag.

Entscheidendes Kriterium für die Auswahl eines Warnstreiktages ist die Frage, wie sehr Arbeitgeber getrietzt werden, ohne die Fahrgäste der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) über Gebühr zu strapazieren - und die Belange der Verdi-Mitglieder spielen natürlich ebenfalls eine Rolle.

Die Sache wird auch dadurch nicht einfacher, dass die Aktionen bayernweit abgesprochen werden müssen. "Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen", sagt Birner. "Was wir allerdings wieder zusagen können: Wir werden die Öffentlichkeit mehrere Tage vor Streikbeginn informieren."

"Wir diskutieren wie vor jedem Streik über die Strategie"

Dass Freitag, der 27. Februar, längst als Streiktag festgelegt sei, wollte Birner am Dienstag nicht bestätigen: "Das ist einer der in Frage kommenden Tage." Ebenfalls nicht festlegen lassen wollte sich der Verdi-Mann in Sachen Streikdauer. Angeblich sollen 24 Stunden lang alle Räder still stehen, nachdem der erste Streik am 3. Februar keine besonders starke Wirkung gezeitigt hatte. "Wir diskutieren wie vor jedem Streik über die Strategie", so Birner. Und dazu gehöre eben auch die Dauer.

Die Gewerkschaften fordern für die rund 6500 Mitarbeiter im Öffentlichen Nahverkehr Bayerns 9,5 Prozent mehr Lohn, die Arbeitgeber haben zweistufige Erhöhungen um 2,6 und 2,4 Prozent geboten, dazu 200 Euro Einmalzahlung und 20 Prozent mehr Schichtzulage. Allerdings bei einer Verlängerung der Wochenarbeitszeit um eineinhalb auf 40 Stunden. "Unverfroren", kommentierten die Gewerkschaften.

Auch bei Telekom und Brauern knirscht's

Im Tarifstreit mit der Deutschen Telekom weitete Verdi die Warnstreikaktionen aus. Am Dienstag waren die Mitarbeiter in allen bayerischen Call-Centern zum Streik aufgerufen. Kunden müssten sich daher auf eine mangelhafte Erreichbarkeit einstellen, kündigte die Gewerkschaft an. Auch Leitungsschaltungen würden erst ab Mittag wieder erledigt.

Und auch bei den Brauern stehen die Zeichen auf Streik: Nach der Unterbrechung der Tarifverhandlungen bereitet sich die Gewerkschaft NGG auf Arbeitskampf-Maßnahmen vor. "Selbstverständlich sind auch alle vier Münchner Brauereien davon betroffen", so NGG-Sprecher Freddy Adjan. Am Donnerstag will die NGG erste Einzelheiten bekannt geben.

Rudolf Huber

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