Ärger um Verspätungen: Oberlandbahn fühlt sich von Bahn ausgebremst

Verspätungen häufen sich, Pendler sind sauer. Alles, weil die Bahn ihre eigenen Züge bevorzugt?
von  Ralph Hub
Die Oberlandbahn fühlt sich ausgebremst.
Die Oberlandbahn fühlt sich ausgebremst. © dpa

München – Freitagmorgen: der Meridian nach München zuckelt im Schneckentempo einem Güterzug hinterher. Mit sieben Minuten Verspätung kommt der Zug gegen 10 Uhr am Hauptbahnhof an.

Keine Seltenheit. Meridian-Pendler zwischen Salzburg, Kufstein und München müssen in den letzten Wochen viel Geduld aufbringen. Denn zusätzlich verursacht eine Großbaustelle seit Ende Februar Verspätungen, Zugausfälle und Schienenersatzverkehr.

Bernd Rosenbusch, Geschäftsführer der Bayerischen Oberlandbahn (BOB), die auch den Meridian betreibt, kritisiert, dass auf der Strecke viele Güterzüge unterwegs sind, obwohl sie wegen der Baustelle nur eingleisig befahrbar ist.
Der Manager beklagt, dass die Züge der Deutschen Bahn Vorrang hätten vor den Meridian-Pendlerzügen. Dabei würden manchmal deutlich mehr Fahrgäste im Meridian sitzen als in Fernverkehrszügen.

 

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Ausbaden muss es die Privatbahn. Die zahlt Strafe, wenn Züge verspätet fahren. Bernd Rosenbusch würde sich daher wünschen, dass mehr Güterzüge in der Nacht fahren, wenn die Strecke frei ist.

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