Ärger am Viktualienmarkt
MÜNCHEN - Ausgerechnet zur touristischen Hauptsaison wird die Nordsee-Filiale im Herzen der Stadt komplett umgebaut. Benachbarte Wirte befürchten deswegen Beeinträchtigungen.
Größer, neuer, schöner: Der Nordsee am Viktualienmarkt steht ein kompletter Umbau bevor. Doch die direkte Nachbarschaft kann sich über die Umgestaltung nicht recht freuen. Denn die Bauarbeiten beginnen am 2. August – ausgerechnet dann, wenn die meisten Touristen in der Stadt sind. „Ich weiß nicht, wie man das zur Hauptgeschäftszeit genehmigen kann“, erklärt Werner Hochreiter vom Biergarten am Viktualienmarkt. Er befürchtet Beeinträchtigungen durch die Baustelle. „Wenn wir belästigt werden, müssen wir uns wehren – das ist klar!“
Die Filiale wird unterkellert
Bei der Nordsee versucht man nun, diese Sorgen zu entkräften. „Wir sind bemüht, die Beeinträchtigung im Interesse der Kunden und Nachbarn so gering wie möglich zu halten“, erklärt Unternehmenssprecher Geoffroy Puech. Aber eine Baustelle bleibe natürlich erst mal eine Baustelle.
Was ist geplant? Das jetzige Gebäude bleibt von außen wie es ist. Doch es wird unterkellert – auf 150 Quadratmetern. Dabei kommt ein so genanntes Hochdruckinjektions-Verfahren zur Anwendung. In den zukünftigen Keller sollen das Lager und Nebenräume kommen. Dafür entstehen oben im Gastraum 50 Quadratmeter mehr. Die Waren-Auslage und der Gastbereich werden großzügiger. Mehr als 1,5 Millionen Euro lässt sich die Nordsee die komplette Umgestaltung kosten. Kein Wunder: Die Filiale am Viktualienmarkt ist nicht nur die älteste, sondern auch noch die verkaufsstärkste – 1,5 Millionen Kunden kommen pro Jahr.
Im Herbst ist alles fertig
Erst Mitte November soll der aufwändige Umbau vorbei sein – doch dann ist eben auch der Sommer vorbei. Und bis dahin? Biergarten mit Baustellen-Flair? Geoffroy Puech beschwichtigt: „Wir wollen ja nicht die Atmosphäre durch große Bauarbeiten kaputt machen."
Julia Lenders
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