ADAC: München ist im Tunnel-Test Spitze
MÜNCHEN - Der ADAC schaute mal wieder in die Röhre. Beim großen europaweiten Tunneltest gab es Bestnoten für München. Der Brudermühltunnel überzeugte die Prüfer des Automobilclubs in (fast) allen Belangen.
„Eigentlich ist der Tunnel für den Test zu kurz“, so Robert Sauter vom ADAC. „Normalerweise überprüfen wir nur Röhren mit einer Länge von 1000 Metern und mehr.“ Der 1988 eröffnete Brudermühltunnel bringt es auf 850 Meter. Warum er trotzdem gecheckt wurde: Täglich rollen zu Spitzenzeiten 109 000 Fahrzeuge durch, davon sind zwar nur fünf Prozent Lastwagen, aber auch Gefahrengut-Transporte können passieren.
Über 200 Einzelkriterien wurden pro Röhre überprüft. Beim Petueltunnel bekamen Brandschutz, Flucht- und Rettungswege sowie die Belüftung und Beleuchtung die Note zwei. „Schon bei der Einfahrt hat der Autofahrer einen angenehmen optischen Eindruck“, schwärmt Testleiter Robert Sauter. Sehr gut fand der ADAC die Vorkehrungen, falls ein Unfall passieren sollte. Dazu zählt die 24-Stunden-Video-Überwachung. Das System zur Auswertung der Bilder signalisiert frühzeitig Rauchentwicklungen. Bei Feuer wird sofort die Lüftung aktiviert und die Tunnel-Einfahrt gesperrt.
Ausdrücklich loben die Tester den Richtungsverkehr in zwei getrennten Röhren, ausreichend breite Fahrspuren und Pannenbuchten im Abstand von 160 Metern. Und schon alle 60 Meter gibt es Notausgänge ins Freie oder in die Nachbarröhre. Alles perfekt also? Nicht ganz. „Wenn brennbare oder giftige Flüssigkeiten auslaufen, können sie nicht abgeleitet werden“, so Robert Sauter. Und was sonst noch stört: der Stau.
Barbara Brießmann
- Themen:
- ADAC
