ADAC: Das gelbe Denkmal wächst

Die neue Vereinszentrale an der Hansastraße ist in der Rohbauphase, das Erdgeschoss ist schon fast fertig. Mitte 2011sollen 2400 Mitarbeiter in den Prestige-Bau für rund 310 Millionen Euro einziehen
von  Abendzeitung

MÜNCHEN - Die neue Vereinszentrale an der Hansastraße ist in der Rohbauphase, das Erdgeschoss ist schon fast fertig. Mitte 2011sollen 2400 Mitarbeiter in den Prestige-Bau für rund 310 Millionen Euro einziehen

MÜNCHEN Langsam wächst die ADAC-Zentrale in die Höhe. Acht Kran-Anlagen sind gleichzeitig in Betrieb – die Mammut-Baustelle ist derzeit eine der größten in Bayern. „Inzwischen sind wir voll in der Rohbauphase“, sagt Michael Pötschke, einer der Bauleiter.

Es tut sich etwas an der Hansastraße – das war nicht immer so. Wegen massiver Kostensteigerungen war der Prestige-Bau zwischenzeitlich ins Stocken geraten (AZ berichtete). Eine mehrmonatige Pause war nötig, weil alles noch einmal mit Blick auf Einsparmöglichkeiten überprüft werden musste. Ursprünglich sollte das Gebäude Anfang 2010 bezogen werden. Inzwischen geht der ADAC von Mitte 2011 aus. „Der Architekt weiß, dass ich keinen guten Geschmack habe – aber ich weiß, was es kostet, einen guten Geschmack zu haben“, scherzt ADAC-Projektleiter Maximilian Thalmair mit Blick auf den beschlossenen Verzicht auf den einen oder anderen Schnickschnack.

Der ADAC setzt sich mit der neuen Zentrale ein Denkmal – für rund 310 Millionen Euro. Blickfang ist ein 92 Meter hoher Büroturm, dessen Fassade weitgehend in Gelb gehalten werden soll. Das Hochhaus mit 18 Geschossen wird sich aus einem fünfgeschossigen Sockelbau erheben. Der Neubau wurde vom Berliner Architekturbüro Sauerbruch/Hutton entworfen – wie auch das Museum Brandhorst. Der Gebäudekomplex soll Platz für 2400 ADAC-Mitarbeiter bieten, die bisher auf sechs Standorte in München verteilt sind.

„Das Erdgeschoss ist so gut wie fertig“, erklärt Bauleiter Pötschke. Zuvor waren die drei Untergeschosse mit insgesamt 1050 Parkplätzen dran. Allein für die 17 000 Quadratmeter große Bodenplatte in 16 Metern Tiefe wurden 30 000 Kubikmeter Beton und 5000 Tonnen Stahl verbaut.

Bei dem ehrgeizigen Bauprojekt sollen modernste Technologien zur Energieeinsparung genutzt werden. Nach Angaben von Architekt Matthias Sauerbruch sollen 15 Prozent des Energiebedarfs durch Nutzung der Erdwärme gedeckt werden. Dafür wurden 48 Kilometer Geothermieleitungen aus Kunststoff verlegt.

Langsam können die ADAC-Mitarbeiter anfangen, sich auf ihr neues Haus zu freuen – vor allem auf die „Beletage“. Projektleiter Thalmair: „Der Blick auf die Alpenkette wird hier vom Wendelstein bis zu den Allgäuer Alpen reichen.“

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