Achtung, Zecken! An einem Ort in München ist die Gefahr besonders hoch
München - Der Münchner treibt sich im Sommer gerne mal am Badesee oder auch der Isar herum. Aber Obacht – auch hier können Gefahren lauern, wie eine Untersuchung des Unternehmens Pfizer jetzt deutlich macht. Denn: Wenn die Temperaturen steigen, gibt es auch für Kleintiere und Insekten bessere Bedingungen. Beispielsweise auch für Zecken, die vor allem für den Menschen zum Gesundheitsrisiko werden können.
Der Untersuchung des Pharma- und Biotechnologiekonzerns zufolge ist besonders am Flaucher in München die Gefahr eines Zeckenbisses besonders hoch. Im Rahmen der Analyse haben Experten im Auftrag von Pfizer zehn Badeorte in ganz Deutschland auf die Spinnentiere untersucht.

Um die Badeseen und Flussufer zu untersuchen, verwendeten die Experten die sogenannte Flaggenmethode, bei der ein Flanelltuch über die bodennahe Vegetation gezogen wird. Aktive Zecken krallen sich bei Kontakt an der Unterseite der Flagge fest und können im Anschluss gezählt und gesammelt werden.
Zecken-Gefahr ist in München besonders hoch
Die Ergebnisse zeigen: In München sammeln sich besonders viele der Spinnentiere. Mit je 18 gefundenen Zecken auf 200 Quadratmeter ist der Flaucher Spitzenreiter der Zecken-Untersuchung. Auf dem geteilten ersten Platz liegt auch die Grube Prinz von Hessen in Darmstadt.
Vergleichsweise wenige Zecken fanden die Experten im Gegensatz zum Flaucher am Eisbach – hier kamen sie nur auf zwei Parasiten pro 200 Quadratmeter. Am Müggelsee in Berlin (11 Zecken/200 m²) ist die Zecken-Dichte ebenfalls noch vergleichsweise hoch, am Stuttgarter Badesee Plüderhausen wurden anhand der Methode sechs Zecken auf 200 Quadratmeter gefunden.
Untersuchungen in FSME-Risikogebieten
Des Weiteren befinden sich alle untersuchten Flächen in einem – oder in der Nähe eines – vom Robert-Koch-Institut (RKI) ausgewiesenen FSME-Risikogebiet. Hier ist das Risiko besonders hoch, sich nach einem Zeckenstich mit dem FSME-Virus zu infizieren. FSME steht für Frühsommer-Meningoenzephalitis und ist eine Erkrankung der Hirnhaut und des zentralen Nervensystems, die zu dauerhaften Lähmungen, Schluck- und Sprechstörungen und Atemschwäche führen kann. Überwiegend verläuft die Erkrankung symptomfrei, allerdings ist das Risiko einer schweren Erkrankung bei Menschen über 60 Jahren deutlich erhöht.
Stiko empfielt FSME-Impfung
Menschen, die in FSME-Risikogebieten wohnen oder sich in solchen aufhalten, empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) eine FSME-Impfung. Allerdings können Zecken auch weitere Krankheitserreger übertragen wie zum Beispiel Borrelien, daher empfehlen Experten zusätzlich das Tragen langer Kleidung, das Benutzen von Anti-Zeckensprays und das gründliche Absuchen des eigenen Körpers nach jedem Aufenthalt im Grünen.