Acht Jahre Sanierung am Allacher Tunnel: CSU befürchtet noch größeres Stau-Chaos

Ab 2028 wird der Allacher Tunnel am Münchner Autobahnring A99 saniert. Die Arbeiten am Tunnel selber sollen planmäßig fünf Jahre dauern, für alle Sanierungsmaßnahmen im und im weiteren Umgriff des Tunnels rechnet man mit acht Jahren. Die A99 ist eine der wichtigsten Autobahnen in Bayern, die Auswirkungen dieser Sanierung auf den Berufsverkehr dürften massiv werden.
Drohendes Stauchaos wegen Tunnelsanierung
Die Hoffnung, dass das erwartete Stau-Chaos durch den baldigen Bau des S-Bahn-Nordrings abgeschwächt werden könnte – und so viele Autofahrer auf den ÖPNV umsteigen – hat die Bahn vor einem Jahr zerschlagen. Die Strecke parallel zum Frankfurter Ring hätte eigentlich dieses Jahr bereits in Betrieb genommen werden sollen. Aber: "Erst Mitte der 30er Jahre" könne eine Inbetriebnahme voraussichtlich erfolgen, so ein Bahn-Sprecher zur AZ vor einem Jahr.
Stadtrat forderte Verbindlichkeit
Fraktionsübergreifend forderte der Stadtrat damals, "dass der Oberbürgermeister bei Bahn und Freistaat auf einen verbindlichen Zeitplan samt Finanzierung und Personalbeschaffung drängt", so hieß es in einem gemeinsamen Antrag. Sie forderten konkret einen Pendelbetrieb auf dem Nordring ab dem Jahr 2029, um die Pendler zu entlasten. Wie eine Antwort vom vergangenen September auf den Antrag zeigt, hat sich das städtische Mobilitätsreferat mit den entsprechenden Stellen im Freistaat ausgetauscht. Und wenig Konkretes erfahren. Ein runder Tisch soll "diesem für den Münchner Nahverkehr so bedeutenden Projekt zusätzlichen Anschwung verleihen", so das Mobilitätsreferat.
Und das Wirtschaftsreferat (RAW) pocht darauf, dass auch BMW einen Platz am runden Tisch bekommt – als wichtiger Arbeitgeber im Münchner Norden. BMW selber habe bereits 2019 zugesagt, sich für die Umsetzung des S-Bahn-Nordrings einzusetzen, so das RAW.
CSU und Freie Wähler: Maßnahmenpaket
Der Stadtratsfraktion von CSU und Freien Wählern geht das alles aber nicht schnell genug. Sie hat darum am Montag (3.11.) erneut ein Antragspaket eingereicht, um das "drohende Stauchaos effektiv abzumildern". "Schon jetzt wird der Allacher Tunnel täglich zum Nadelöhr, es fahren dort im Schnitt 132.000 Fahrzeuge täglich", sagt Heike Kainz, die planungspolitische Sprecherin der CSU.
Neben der erneuten Forderung, der OB möge "auf eine sofortige und beschleunigte Umsetzung" eines Pendelbetriebs auf dem DB-Nordring drängen, fordert sie vier weitere Maßnahmen:
- Einen Pendlerparkplatz nahe dem Autobahndreieck Feldmoching, von dem Expressbusse zum U- und S-Bahnhof Feldmoching fahren.
 - Fahrgemeinschaftsspuren, auf denen während der Tunnelsanierung nur Busse und Autos mit mehr als zwei Passagieren fahren dürfen.
 - Eine höhere Lkw-Maut für diesen Bereich der Autobahn, um "den Anreiz für eine Umfahrung zu erhöhen."
 
"Wir müssen es den Pendlern möglichst leicht machen, auf den ÖPNV umzusteigen und den Lkw-Verkehr reduzieren", sagt Kainz.