Absage sorgt für Ärger: Warum die Drohnen-Show beim Isarinselfest ausfallen musste

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Ein "Himmel voller Symbole, Emotionen und leuchtender Bilder“ war für den Samstag an der Isar versprochen worden. Kurz nach 21 Uhr hätten im Umfeld des Isarinselfestes zwischen der Maximilians- und der Ludwigsbrücke für knapp eine Viertelstunde 150 Drohnen aufsteigen sollen. Nach Angaben der Veranstalter war geplant, Wahrzeichen der Stadt, das Münchner Kindl, Brezn und "viele weitere liebevoll gestaltete Motive“ vorzuführen.
Die Drohnenshow des örtlichen Glasfaseranbieters M-net sollte „digitale Vernetzung und lokale Verbundenheit“ symbolisieren. Sie wäre in einem Umkreis von knapp drei Kilometern sichtbar gewesen. Doch die Besucher des gleichzeitig stattfindenden Isarinselfests warteten vergeblich: Die Show musste wegen technischer Probleme kurzfristig abgesagt werden, was für große Enttäuschung sorgte.
"Rund 20 Minuten vor dem geplanten Start trat eine unerwartete technische Störung auf: Das notwendige GPS-Signal für die Drohnen war nicht stabil verfügbar“, teilt der Veranstalter mit. "Da Drohnenflüge ausschließlich mit gesichertem GPS-Netz möglich sind, konnte ein sicherer Ablauf nicht gewährleistet werden.“

Mehrere Startversuche blieben aufgrund des unzureichenden GPS-Signals erfolglos. "Da für den Piloten als verantwortlichen Entscheider die Sicherheit der Zuschauerinnen und Zuschauer selbstverständlich Vorrang haben muss, fiel schließlich um 21.30 Uhr gemeinsam mit dem Drohnen-Dienstleister DroneDreams die Entscheidung, die Show abzusagen“, teilt M-net mit.
"Unzureichendes GPS-Signal"
An den zahlreichen, erwartungsvoll in den Nachthimmel blickenden Smartphone-Nutzern habe es nicht gelegen, heißt es. "Ein GPS-Netz funktioniert bei Drohnen durch den Empfang von Signalen von GPS-Satelliten, die es dem Prozessor der Drohne ermöglichen, ihre Position, Höhe und Geschwindigkeit zu berechnen. Hier ist es wichtig zu erwähnen, dass ein GPS-Signal unabhängig von Mobilnetz und der Anzahl der Gäste vor Ort ist“, zitiert die Mitteilung Fabian Reinholz, den Geschäftsführer und verantwortlichen Drohnenpiloten von DroneDreams.

"Aufgrund des unzureichenden Signals mussten wir die schwierige Entscheidung treffen, die Show kurzfristig abzusagen und die Gäste des Isarinselfests nicht länger im Ungewissen warten zu lassen“, heißt es abschließend. "Die notwendige Absage der Show bedauern wir selbstverständlich sehr.“
Ärger und Chaos
Diese Nachricht erreichte offenbar nicht alle Anwesenden. "Nicht mal die Absage bekamen die Organisatoren (Tipp: Megaphon) gebacken“, ärgert sich ein Besucher auf Facebook, der chaotische Verhältnisse auf der Ludwigsbrücke beklagt. "Ganz am Rande: Die Straßenbahnen versuchten sich durch diese Menschenmengen ihren Weg zu bahnen und Ordnungskräfte waren nirgendwo präsent auf der Brücke. Völlig unverantwortlich! Schlechter geht’s wirklich nicht.“

Nach Polizeiangaben warteten rund 2000 Besucher auf der Ludwigsbrücke. Weil weder Trambahnen noch Autos durchkamen, wurde die Durchfahrt bis 21.40 Uhr gesperrt. Laut Polizei sei die Situation aber ruhig und friedlich geblieben.
Pannen können passieren: Das weiß jeder Computernutzer. Funklöcher sind im Land von Laptop und Lederhose nicht selten. Daher verbietet sich Spott, der sich angesichts des vollmundigen Mottos "M-net liebt München" anbietet.
Für die immer wieder geäußerten Wünsche, das umweltschädliche und von Tierschützern beklagte private Silvesterfeuerwerk durch eine zentrale Drohnenshow zu ersetzen, ist das Scheitern dieser Veranstaltung allerdings keine gute Werbung.
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