Aberglaube und schlechte Selfies: Schwarze Katzen sind länger im Tierheim München

Die Gründerin einer englischen Katzenhilfsorganisation ist sich sicher: Schwarze Katzen werden schlechter vermittelt. Doch warum bleiben die dunklen Tiere länger im Tierheim? Und wie akut ist das Problem in München? Die AZ hat im Tierheim nachgefragt.
von  az/lag
Schwarze Katzen bleiben durchschnittlich länger im Tierheim - aber warum?
Schwarze Katzen bleiben durchschnittlich länger im Tierheim - aber warum? © dpa

Bristol/München - Seit 21 Jahren arbeitet Christine Bayka als Tierschützerin im englischen Bristol. Die 67-Jährige hat sich insbesondere dem Schutz von Katzen verschrieben. Ein Phänomen, welches sie im Laufe ihrer Karriere immer wieder beobachtet hat, ist die bewusste oder unbewusste Abneigung von Interessenten gegenüber schwarzen Katzen. Doch woran kann das liegen?

Christine Baykas gewagte These: Da schwarze Katzen auf Fotos und Selfies nicht gut zu erkennen sind, werden Miezen mit helleren Fellfarben bevorzugt. Doch kann das wirklich stimmen?

Weiße Tiere liegen im Trend

Die AZ hat nachgefragt: Auf Anfrage im Tierheim München wird uns bestätigt, dass schwarze Tiere durchschnittlich tatsächlich länger im Tierheim bleiben. "Ja, das stimmt. Insbesondere schwarze Katzen haben es oft schwer, weil manche Menschen abergläubisch sind und glauben, dass sie Pech bringen. Weiße Tiere sind immer deutlich schneller weg", erklärt Tierheim-Pressesprecherin Judith Brettmeister.

Dass schlechte Selfies ein Grund für die langsamere Vermittlung schwarzer Katzen sind, kann und will sie nicht glauben. "Wenn bei uns jemand vorbeikommt, verliebt er oder sie sich meist in eines unserer Tiere – ganz egal ob schwarz, weiß oder bunt."

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