825 Spuren, doch kein Geständnis

210 Vernehmungen, 200 Hinweise, 825 Spuren und über 200 sichergestellte Gegenstände. Die Ermittler sind von der Schuld des Verdächtigen überzeugt. Doch der schweigt.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Die Spuren sind ausgewertet - was fehlt ist ein Geständnis des Verdächtigen. Dieses Foto (kleines Bild) von Thomas S. hat die Polizei veröffentlicht und sucht damit nach möglichen Zeugen des Doppelmordes von Krailling.
Schramek Die Spuren sind ausgewertet - was fehlt ist ein Geständnis des Verdächtigen. Dieses Foto (kleines Bild) von Thomas S. hat die Polizei veröffentlicht und sucht damit nach möglichen Zeugen des Doppelmordes von Krailling.

München  – Nach dem Doppelmord an zwei Mädchen in Krailling will der unter Tatverdacht stehende Onkel keine Aussage mehr machen. Er habe über seinen Anwalt erklärt, dass er sich zu den Geschehnissen nicht mehr äußern wolle, sagte Oberstaatsanwältin Andrea Titz am Montag in München. Deshalb ist das Motiv des mutmaßlichen Doppelmörders immer noch unklar.

Die Ermittler sind derzeit von der Schuld des Mannes überzeugt. „Es wird wohl zu einer Anklageerhebung kommen“, berichtete Titz. Die Hinweise auf die Täterschaft des Mannes hätten sich so verdichtet, dass es überhaupt keinen Zweifel gebe.

Die ersten beiden Gutachten des Instituts für Rechtsmedizin über die Spuren am Tatort bestätigten den dringenden Tatverdacht gegen den inhaftierten Onkel der getöteten Mädchen. Der Bericht liefert erdrückende Beweise: So fanden die Beamten sowohl am Tatmesser, das in der Wohnung gefunden wurde, als auch an der Kurzhantelstange in der Wohnung und an den beiden Opfern DNA-Spuren des Tatverdächtigen.

Außerdem liegen mittlerweile noch mehr tatrelevante Spuren vor. Dazu wollten sich die Ermittler aus taktischen Gründen aber nicht äußern. Aktuell hat das Kommissariat für Spurensicherung insgedamt 825 Spuren gesichert und über 200 als kriminaltechnisch tatrelevant eingeschätzte Asservate sichergestellt. Außerdem wurden 124 Vergleichsspeichelproben erhoben, rund 210 Vernehmungen durchgeführt und über 200 Hinweise erfasst und größtenteils abgearbeitet. Die letzten beiden Zeugenaufrufe und die Postwurf- und Plakataktion in Krailling ergaben bislang keine weiterführenden Hinweise.

Nachdem die Hinweise und Spuren weitgehend abgearbeitet sind, wird die Soko Margarete, benannt nach der Straße, in der die beiden Mädchen wohnten,  von 30 auf 15 Beamte und Angestellte reduziert. Die Ermittlungen dauern an. Der 50-Jährige sitzt seit seiner Festnahme in Untersuchungshaft. Er ist selber Vater von vier Kindern.

Die Schwestern Sharon (11) und Chiara (8) aus Krailling waren in der Nacht zum 24. März in der Wohnung der Familie getötet worden. Die Mutter fand ihre Leichen, als sie am frühen Morgen aus einer nahen Kneipe nach Hause kam. Ihr Schwager geriet unter Tatverdacht, weil Blutspuren von ihm am Tatort gefunden wurden.

 

 

 

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.