75-Jährige halb tot gefahren

Ein unbekannter Autofahrer fährt eine gehbehinderte Rentnerin beim Überqueren der Straße mit Absicht an und flüchtet. Jetzt fahndet die Polizei nach einem kleinen, grauen Auto mit einem etwa 50-jährigen Fahrer.
GRÜNWALD Seit über einer Woche liegt Dorothea K. (75) im Krankenhaus. Ihre linke Hüfte ist gebrochen, am Ellenbogen wurde sie bereits operiert. Die Ärzte hoffen, dass ihre Hüftknochen wieder zusammenwachsen. Doch das kann dauern. Die 75-Jährige leidet unter schwerer Osteoporose und einer Rückgratverkrümmung. Nur mit starken Schmerzmitteln konnte sie überhaupt gehen. Unfassbar, dass ein Autofahrer diese Frau mitsamt ihrem Gehwagen offenbar mit voller Absicht anfuhr und flüchtete.
Am Mittwoch, den 7. Mai, hatte Dorothea K. einen kurzen Ausflug mit ihrem Gehwagen gemacht. Gegen 9 Uhr kehrte sie wieder zurück zum Schwesternwohnheim des Roten Kreuzes Auf der Eierwiese in Grünwald – eine Sackgasse. „Sie war schon beim Überqueren der Straße, als sie ein graues Auto sah, das nicht blinkte. Dann bog es aber doch direkt vor ihrer Nase ab“, berichtet Dorothea K.s Ex-Mann und Betreuer Lothar K. Die etwa 50 Jahre alte Beifahrerin im Auto habe die Rentnerin beschimpft und ihr einen Vogel gezeigt. Dann geschah das Ungeheuerliche: Der Fahrer bemerkte dann offenbar, dass er in einer Sackgasse war. Polizeisprecher Damian Kania: „Der Wagen setzte unvermittelt wieder zurück und fuhr gegen die Fußgängerin.“ Die Polizei geht davon aus, dass der Fahrer dies vorsätzlich tat. Die Frau stürzte auf die Fahrbahn und blieb schwer verletzt liegen. Lothar K.: „Glücklicherweise hat sie ein Lieferant entdeckt und zum Haus getragen. Von dort wurde dann der Rettungsdienst verständigt.“
Im Heim ist die Empörung riesig: „Es ist einfach ungeheuerlich - wie kann jemand so etwas tun?“, fragt eine Schwester. Das Unfallkommando (Tel.6216-3322) fahndet nach einem kleinen, grauen Auto mit einem etwa 50-jährigen Fahrer und einer gleichaltrigen, korpulenten Beifahrerin. Nina Job