69- statt 9-Euro-Ticket? Was Münchner Verkehrsbetriebe zum Folgeticket sagen

Der Vorschlag der Bundesregierung stößt in München auf offene Ohren – aber auch Kritik.
| Jan Krattiger
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Die Ampel will ein Nachfolgeticket für das 9-Euro-Ticket einführen. (Archivbild)
Die Ampel will ein Nachfolgeticket für das 9-Euro-Ticket einführen. (Archivbild) © dpa/Sven Hoppe

München - Seit Sonntag ist es fix: Geht es nach der Bundesregierung, wird es auf jeden Fall ein Nachfolgeticket für das 9-Euro-Ticket geben, das ganz Deutschland drei Monate lang sehr günstige und deutschlandweite Mobilität beschert hat (mit den öffentlichen Nahverkehrsmitteln).  Eine Fortführung ist Teil des dritten Entlastungspakets des Bundes, das im Zuge der Ukraine- und Energiekrise aufgelegt wird.

Wie genau dieses Ticket aussehen soll, ist noch nicht klar, der Rahmen ist aber gesetzt: Zwischen 49 und 69 Euro soll es kosten und deutschlandweit gültig sein. Der Bund ist bereit, 1,5 Milliarden Euro beizusteuern, wenn die Länder den gleichen Betrag zahlen.

Aus Bayern kam von Verkehrsminister Bernreiter stehenden Fußes die Absage: "Wenn der Bund das haben will, muss der Bund das finanzieren", so sein Sprecher am Montag.

VDV bevorzugt 69-Euro-Ticket

Auf AZ-Anfrage sind sowohl die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) als auch der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) interessiert an einem Folgeticket. Beide verweisen auf den Vorschlag des Verbands der deutschen Verkehrsunternehmen (VDV), der ein sogenanntes Klimaticket für 69 Euro im Monat vorschlägt. 

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Der VDV rechnet vor, dass ein solches Ticket zwischen 1,8 und 3 Milliarden Euro jährlich kosten würde – zum Vergleich: Das 9-Euro-Ticket hat für drei Monate 2,5 Milliarden Euro gekostet. "Die steigenden Ausgaben für Strom, Diesel und Personalkosten sind dabei noch nicht eingerechnet und kommen zusätzlich hinzu". Eine Tatsache, die MVV und MVG bemängeln. Beide verweisen auf den notwendigen Ausbau der Infrastruktur und steigende Kosten insgesamt.

Einfaches Ticket zu einfach?

Die MVG stellt auch die einfache Struktur des Tickets infrage: "Unterschiedliche Preise z.B. für regionale Varianten oder verschiedene Bevölkerungsgruppen" sollten möglich sein, sagt ein Sprecher. 

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Jetzt wird also erstmal ausgekartelt und verhandelt – der MVV ist da über entsprechende Arbeitsgruppen des VDV auch hautnah dabei. Bis es dann ein "49-69-Euro-Ticket" an den Münchner Fahrkartenautomaten zu kaufen gibt, wird es aber auf jeden Fall noch dauern.

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