69-Jährige entführt und vergewaltigt
Der Umzugshelfer (32) aus Poing soll die alte Frau, die auf einer Parkbank saß, gepackt und auf seiner Schulter zu sich nach Hause getragen haben
München – Erst war es schlicht grotesk, später nur noch brutal. Wenn die Vorwürfe zutreffen, hat ein 32-Jähriger am 11. Februar 2011 eine 69-jährige Frau auf offener Straße geschlagen, sie sich dann über die Schulter geworfen und sie in seine Poinger Wohnung geschleppt. Dort vergewaltigte er laut Anklage die gebrechliche Frau. Der Umzugshelfer will sich an nichts erinnern.
So haben die Ermittler das Tatgeschehen rekonstruiert: Rosa T. hatte am späten Abend an der Nordseite der S-Bahn-Station in Poing ihre gesammelten Pfandflaschen versteckt und sich dann auf einer Bank ein Bier genehmigt. Der Angeklagte soll sie dort nach einer Flasche gefragt haben. Die bekam er auch – für den Preis von einem Euro. Plötzlich habe er ihr unvermittelt die Tasche aus der Hand geschlagen. Die Bierflasche wanderte in seine Hosentasche. Er packte Rosa T. und warf sie sich über die Schulter.
Die Frau wehrte sich mit ihrem Krückstock. Ohne Erfolg. In seiner Wohnung soll Jurij N. die 69-Jährige aufs Bett geworfen und vergewaltigt haben, obwohl sie ihn an den Ohren packte und an den Haaren zog. Rosa T. erlitt großflächige Blutergüsse im Gesicht, am Rücken und an den Beinen. Auch im Genitalbereich wurde sie verletzt.
Da sich der schwer alkoholkranke Mann nicht erinnern kann, werden jetzt die Aussage der Frau und die Gutachten die entscheidende Rolle spielen. Das Urteil soll morgen gesprochen werden.