50.000 Euro kassiert: Fahnder erwischen Münchens Zocker auf frischer Tat

Die Kripo stößt bei einer nächtlichen Schwerpunktkontrolle auf Zocker und verbotene Glücksspielautomaten. Insgesamt beschlagnahmen die Beamten 50.000 Euro und etliche illegale Spielautomaten.
von  Ralph Hub
Eine illegale Pokerrunde, die im Januar 2025 in München von K33 ausgehoben wurde.
Eine illegale Pokerrunde, die im Januar 2025 in München von K33 ausgehoben wurde. © Hub

Zu nachtschlafender Zeit ging es in dem Café in der Grafinger Straße  in Berg am Laim noch auffallend rund. An mehreren Tischen saßen Männer beim Pokern, hohe Summen lagen auf den Tischen. Doch gegen 3.40 Uhr war für die Zocker der Traum vom großen Jackpot geplatzt. Fahnder des Kommissariats K33 beendeten das illegale Pokerturnier.

Warnung an die illegale Zockerszene in der Stadt

Das Kommissariat K33, zuständig für die Bekämpfung von illegalem Glücksspiel in München, hat wieder zugeschlagen. Mehr als 50 Beamte, unterstützt von der Einsatzhundertschaft, dem KVR, der Steuerfahndung und der Staatsanwaltschaft, waren in der Nacht auf Mittwoch im Einsatz. Eine erneute Schwerpunktkontrolle, um der Zockerszene zu zeigen, dass man sie im Auge hat und sich niemand sicher vor der Polizei fühlen kann.
In mehreren Teams waren die Fahnder im Osten und Süden der Stadt unterwegs, von Haidhausen, Giesing über Trudering bis Berg am Laim. Insgesamt bekamen in der Nacht 20 Lokale, Bars und Wettbüros Besuch.

Hohe Summen und illegale Spielautomaten beschlagnahmt

In zwei Lokalen stießen die Ermittler auf fünf unerlaubte Glücksspielautomaten, so genannte "Fun-Gamer“, zudem ein illegales Wettterminal und vier unerlaubte Geldspielgeräte. Insgesamt wurden mehr als ein Dutzend verdächtiger Automaten entdeckt. Zudem stellten die Beamten rund 50.000 Euro sicher. Auffallend ist die kleine Stückelung: überwiegend 10er, 20er, 50er aber auch jede Menge Fünf-Scheine. Dazu werden Pokerchips und Spielkarten beschlagnahmt. Nichts davon werden die Eigentümer wiedersehen. Vor allem der Verlust des Geldes dürfte die Zocker besonders schmerzen. Gegen 26 Verdächtige, allesamt Männer mittleren Alters, wird Anzeige erstattet. Der älteste unter ihnen an diesem Abend ist 80 Jahre alt. Gegen sie wird wegen Veranstaltung illegalen Glücksspiels bzw. Teilnahme an illegalem Glücksspiel ermittelt.

Kriminalhauptkommissar Guido Rissmann bei einer Kontrolle im Januar 2025.
Kriminalhauptkommissar Guido Rissmann bei einer Kontrolle im Januar 2025. © Hub

Manche verspielen Haus und Hof

Die Fahnder des K33 sehen sich bei ihrer Arbeit tagtäglich mit den Folgen der Spielsucht konfrontiert. "Manche Zocker verspielen alles, was sie besitzen“, sagt Kriminalhauptkommissar Guido Rissmann. Wenn Spieler pleite sind, schnorren sie Freunde und Verwandte an. Immer sind sie angetrieben von der Hoffnung auf den großen Jackpot: wenn nicht jetzt, dann bei der nächsten Runde. Ein Teufelskreis, aus dem so mancher Spieler nicht mehr herausfindet.

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