48,2 Millionen Euro: Das ist die neue 23er-Tram
Sieben Haltestellen verbinden die Münchner Freiheit mit dem Frankfurter Ring – rund 18000 Fahrgäste werden die Trambahn täglich nutzen, die insgesamt 48,2 Millionen Euro gekostet hat
MÜNCHEN Nur noch drei Wochen, dann rollt die erste Tram der neuen Linie 23. Am 12. Dezember startet die erste Bahn ihre Reise in den Münchner Norden, sie wird an sieben Stationen halten und die Fahrgäste in acht Minuten von der Münchner Freiheit zum Frankfurter Ring befördern.
„Wir können die Strecke ohne Verspätung und wie geplant in Betrieb nehmen“, erklärt Christian Miehling von der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). Rund 48,2 Millionen Euro sind auf der drei Kilometer langen Strecke verbaut. Die Arbeiten sind laut MVG „weitgehend“ fertig.
Künftig wird die neue Tram der Parkstadt Schwabing im 10-Minuten-Takt neues Leben einhauchen. Die MVG rechnet mit täglich 18000 Fahrgästen – rund 50000 Nord-Schwabinger wohnen im unmittelbaren Einzugsbereich der neuen Tramlinie. Sie alle werden künftig verkehrstechnisch näher ans Zentrum heranrücken.
Seit dem Frühjahr 2007 wird an dem nun fast abgeschlossenen Projekt gebaut, mit einem Planungsvorlauf von fünf Jahren. Unumstritten ist die neue Tramlinie jedoch nicht.
Ungelöst ist weiterhin die Zuspitzung der ohnehin schon desaströsen Verkehrssituation an der Münchner Freiheit. Zusätzlich zur Busspur wird nun auch noch die Tram den Verkehrsfluss auf der Leopldstraße erheblich blockieren.
Auch drei Jahre Baulärm trübte bei etlichen Anwohnern die Vorfreude auf das neue Verkehrsmittel. Trotzdem erklärt MVG-Sprecher Christian Miehling, die Zahl der Beschwerden sei „im Rahmen geblieben“ und meint: „Wir haben viel positives Feedback bekommen.“
Der optisch markanteste Punkt der Strecke wird die Haltestelle an der Münchner Freiheit sein. Dort stützen 18 grün-weiße Säulen ein 1500 Quadratmeter großes Dach mit Plexiglaskuppel. Um in die Schwabinger Parkstadt zu rollen, überquert die Tram die Schenkendorfstraße am Mittleren Ring über eine 84 Meter lange Drahtseilbrücke. Auf diese können sich auf Gegner der neuen Tram freuen. Die luftige Konstruktion wird ab 12. Dezember nämlich auch Fußgängern und Radlfahrern als Abkürzung dienen. rke
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