450 Euro für ein Handy: Justizbeamter vor Gericht
Mobiltelefone, Rasierer, Drogen - das alles sei unter kräftiger Mitwirkung eines Justizbeamten in die Zellen von Stadelheim geschmuggelt worden. Jetzt steht der Beamte vor dem Landgericht München.
München - Ein wegen Bestechlichkeit in 17 Fällen angeklagter ehemaliger Justizvollzugsbeamter hat die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft am Mittwoch vor dem Landgericht München weitgehend eingeräumt. Der 37-Jährige äußerte sich zum Prozessauftakt nach der Verlesung der Anklageschrift mit den Worten „im Großen und Ganzen stimmt das schon“.
Der Mann versorgte laut den Anklägern in Zusammenarbeit mit verschiedenen Mittätern innerhalb und außerhalb der Gefängnismauern von Stadelheim Häftlinge mit Mobiltelefonen, Rasierern und vermutlich auch Drogen. Allein für ein eingeschmuggeltes Handy seien bis zu 450 Euro geflossen. Die Initiative sei dabei von einem Häftling ausgegangen, der die Geräte bei dem Angeschuldigten bestellte, sie von ihm entgegennahm und sie für hohe Preise an andere Gefängnisinsassen weiterverkaufte.
Nach Angaben der Ermittler erhielt der frühere Beamte für seine Dienste jeweils zwischen 150 und 2000 Euro. Als Motiv für die Taten nannte der Angeklagte seine „ausweglose finanzielle Situation“.
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