34-jähriger stürzt beim Klettern ab und verletzt sich schwer
MÜNCHEN - Am Freitag ist ein 34-jähriger Kletterer an der Kletteranlage in der Isarvorstadt acht Meter in die Tiefe gestürzt. Der Mann wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.
Im Kletterzentrum an der Thalkirchner Straße ist ein Münchner (34) aus etwa acht Metern Höhe in die Tiefe gestürzt. Er wurde schwer verletzt. Schuld war sein Kletterpartner: Die Ermittlungen der Polizei ergaben, dass er beim Sichern das Seil plötzlich losgelassen hatte.
Der Maler war bereits im Morgengrauen in Begleitung eines 46-jährigen Pädagogen und Kletterfreundes in die Anlage des Deutschen Alpenvereins gekommen. Der Ältere sicherte den Jüngeren. Gegen 8 Uhr hatte der Maler seine Route an der Umlenkung erreicht, er wollte sich von dem anderen abseilen lassen und gab ihm ein Zeichen, dass der ihn hinunter lassen könne.
Der Kletterpartner klemmte sich die Hand ein und lässt vor Schreck los
Laut Polizei sicherte der unten stehende Mann den Kletterer mit einer „Halbmastwurfsicherung“. Zunächst lief alles wie geplant, doch plötzlich verklemmte sich offenbar die Hand des 46-Jährigen zwischen dem verdrehten Seil und dem Karabiner. Vor Schreck ließ der Mann das Seil los – es lief ungebremst durch die Sicherung. Er versuchte zwar noch, das Seil mit der anderen Hand festzuhalten - aber das gelang ihm nicht mehr. Der Kletterer stürzte fast ungebremst zu Boden. Beim Aufprall erlitt er schwere Prellungen und Stauchungen an der Hüfte sowie an der Wirbelsäule und dem Steißbein. Der Kletterer liegt stationär im Krankenhaus, schwebt aber nicht in Lebensgefahr.
Der Pädagoge, dem das Seil entglitten war, erlitt durch das Durchrutschen des Seils leichte Verbrennungen an der Hand. Der Unfall weckt Erinnerung an den entsetzlichen Unfall eines neunjährigen Mädchens in einer Münchner Kletteranlage. Er endete tödlich. Im März vergangenen Jahres war das Mädchen mit einer Freundin und deren Vater in der Kletterhalle „Heavens Gate“ am Ostbahnhof. Der Vater (41) sicherte Sandra, als sie eine 30 Meter hohe Wand hinauf kletterte. Das Mädchen rutschte ab, stürzte in die Tiefe. Die Schülerin starb wenig im Krankenhaus. Sandras Aufpasser hatte den Knoten an ihrem Klettergurt falsch gebunden.
Laut DAV-Sicherheitsexperte Christian Semmel sind „99,5 Prozent der Kletterunfälle auf menschliches Versagen zurückzuführen“.
Nina Job
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