3000 Erzieherinnen im Warnstreik - 400 Kitas dicht
München - Hunderte kommunale Kitas in Bayern sind am Mittwoch geschlossen geblieben. Mehr als 3000 Beschäftigte folgten einem Warnstreik-Aufruf der Gewerkschaft Verdi und legten ihre Arbeit nieder. Die meisten von ihnen waren Erzieherinnen. Ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi sprach von einer "erfreulichen Beteiligung".
Verdi und die Bildungsgewerkschaft GEW fordern eine bessere Eingruppierung - und damit Bezahlung - von bundesweit 240 000 Kinderpflegern, Erziehern und Sozialarbeitern in kommunalen Einrichtungen. Deshalb hatten sie zur zweiten Warnstreikrunde in kommunalen Kindertagesstätten aufgerufen. Auch in anderen Bundesländern wurde gestreikt.
Die Schwerpunkte im Freistaat lagen in München, Nürnberg, Augsburg und Regensburg. Weil die fachlichen Anforderungen seit Jahren gestiegen seien und eine Erzieherin es sich heutzutage kaum noch leisten könne, in einer Stadt wie München zu leben, müssten die Berufe aufgewertet werden, so Verdi.
Zwei Beispiele: Eine Kinderpflegerin mit staatlicher Anerkennung ist nach Verdi-Angaben in die Gruppe S3 eingeordnet und bekommt 2433 Euro brutto. Verdi fordert, dass diese Tätigkeit in S5 eingruppiert wird. Dann gäbe es 2756 Euro brutto. Erzieher als Gruppenleiter verdienen in der Gruppe S6 heute 2768 Euro und sollen nach Verdi-Angaben in die Gruppe S10 aufrücken, wo sie dann 2991 Euro brutto bekämen.
Nach Angaben der Vereinigung der Kommunalen Arbeitgeberverbände (KAV) bedeuten die Forderungen von Verdi für die häufigste Gehaltsgruppe ein Gehaltsplus von 21 Prozent. Die nächste Tarifrunde steht am Donnerstag in Düsseldorf an.
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