30 Brüche in vier Monaten: Einbrecher müssen jahrelang in Haft

Zwei Rumänen (22 und 23) machen in München über 22.000 Euro Beute – und wohnen zwischenzeitlich im Drei-Sterne-Hotel. Jetzt droht ihnen eine lange Haftstrafe.  
von  Torsten Huber
Die beiden mutmaßlichen Serieneinbrecher (v. l.): Dorel P. (23) und Florin C. (22) mit ihrer Dolmetscherin.
Die beiden mutmaßlichen Serieneinbrecher (v. l.): Dorel P. (23) und Florin C. (22) mit ihrer Dolmetscherin. © th

Zwei Rumänen (22 und 23) machen in München über 22.000 Euro Beute – und wohnen zwischenzeitlich im Drei-Sterne-Hotel. Jetzt droht ihnen eine lange Haftstrafe.

München - In Deutschland kann man am besten leben – mit dieser Vorstellung verlassen Mechaniker Florin C. (22) und Hilfsarbeiter Dorel P. (23) 2011 ihre Heimat Rumänien. Aber eine Arbeit finden sie in München nicht. „Wir hätten hier gerne gearbeitet. Aber uns fehlten die nötigen Papiere“, behaupten sie.

Um an Geld zu kommen, begehen sie Einbrüche in der Innenstadt. In nur vier Monaten steigen sie 30 Mal in Geschäfte, Büros und Wohnungen ein. Ihre Beute: 22.664 Euro und 42 Cent. Jetzt stehen die Serieneinbrecher vor dem Münchner Landgericht. Ihnen droht eine Gefängnisstrafe von bis zu zehn Jahren.

Am 28. Oktober 2011 schlagen sie laut Anklage ein Wohnungsfenster in der Agnesstraße ein. Der Mieter ist nicht daheim. Mit 50 Euro Bargeld flüchten sie. Der Sachschaden beträgt 300 Euro.

Acht Tage später steigen sie über das Herrentoilettenfenster in ein indisches Restaurant in der Thierschstraße ein. Sie nehmen Bargeld und Alkoholika im Gesamtwert von 2.000 Euro mit. Kurz vor Heiligabend knacken sie ein Reisebüro in der Hermann-Lingg-Straße. Ihre Beute: Schmuck im Wert von 3.150 Euro.

In der Marsstraße gelangen sie über ein Rückfenster in eine Wohnung, stehlen Schmuck und Bargeld für 3.785 Euro. Einen Teil der Beute geben sie für ein Doppelzimmer im Drei-Sterne-Hotel „Atlas“ aus.

Am Abend des 28. Februar werden die Diebe von der Polizei festgenommen, nachdem sie in ein Lebensmittelgeschäft in der Alramstraße eingebrochen sind. Zeugen hatten gesehen, wie sie das Geschäft durch ein Innenhoffenster verlassen hatten. Eine Großfahndung führt zur Festnahme.

Dorel P. gesteht vor Gericht, sagt aber: „Florin ist erst ab Ende November bei den Einbrüchen dabei gewesen. Davor war ich allein unterwegs.“ Florin C. bestätigt das Geständnis.
Der Vorsitzende Richter Anton Winkler und seine Kammer urteilen: Fünf Jahre Haft für Dorel P. und vier Jahre und neun Monate für Florin C.

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