24-Jähriger hat Gruppen-Sex mit 13-Jähriger
Laut den Ermittlern soll das Mädchen freiwillig mitgemacht haben. Der ehemalige Vize-Filialleiter eines Lebensmittel-Discounters muss zwei Jahre und vier Monate ins Gefängnis.
München - Seine Stimme ist leise, der Kopf gesenkt, man spürt, dass sich der Angeklagte Alexander P. (24, alle Namen geändert) für sein Tun schämt: „Ich finde es schlimm, dass es dazu gekommen ist“, flüstert er.
Der ehemalige Vize-Filialleiter eines Lebensmittel-Discounters hatte Gruppen-Sex mit der 13-jährigen Schülerin Lena O. Dafür musste er sich jetzt wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern vor dem Münchner Schöffengericht verantworten.
Der Fall ist bizarr. Denn nach Erkenntnis der Ermittler soll das Mädchen freiwillig mitgemacht haben. Für den Angeklagten war es das erste Mal, als er am 3. März 2011 mit seinem Cousin Kostas P. (16) in den Keller eines Ramersdorfer Wohnhauses ging. „Mein Cousin hatte mich angerufen. Er und seine Freundin Lena wollten, dass ich ihnen beim Sex zuschaue“, sagt Alexander P. vor Gericht.
Er sei zunächst nur da gestanden, habe eine geraucht und zugeschaut, wie sie sich auszogen und den Oralverkehr ausübten. Plötzlich habe Lena gesagt: „Zieh dich aus, mach’ mit!“ Nach der Keller-Nummer gingen die drei noch gemeinsam in ein Fast-Food-Restaurant. Als Lena O. dem Angeklagten erzählte, dass sie 13 Jahre alt und damit noch ein Kind sei, habe er nur gelacht. „Ich konnte es nicht glauben. Sie wirkte viel älter und hatte sich extra aufreizend angezogen“, sagt Alexander P.
Der Vorsitzende Richter Andreas Forstner: „Beim ersten Fall kann man sagen okay, da ist man so reingerutscht. Aber Sie haben ja weitergemacht!“ Vier Mal war der Angeklagte am Gruppen-Sex mit Lena O. beteiligt. Einmal trieben sie es hinter einer Kirchenmauer in Riem. In einem anderen Fall ging es zu fünft im Ramersdorfer Keller zur Sache.
Dabei kam es zum Oral- und zum Geschlechtsverkehr. Einer hielt den Gruppensex auf dem Handy fest und postelte es an Freunde weiter. So flog der Fall schließlich auf. Lena O. musste zur Polizei gehen und aussagen. Gegen sämtliche Beteiligten hat die Staatsanwaltschaft inzwischen Ermittlungen eingeleitet.
Alexander P. war der einzige Erwachsene – und muss jetzt für zwei Jahre und vier Monate ins Gefängnis. Sein Verteidiger Sewarion Kirkitadse, der auf Bewährung plädierte, geht jetzt in Berufung.
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