17-Jähriger ermordet

Der junge Münchner ist mit einem Freund nach Fulda gefahren, um dort ein Auto zu kaufen. Der vermeintliche Verkäufer hat es nur auf das Geld abgesehen. Er zieht eine Waffe und schießt.
Fulda/München - Der Fall erinnert auf schreckliche Weise an den gewaltsamen Tod des Managers Dirk von Poschinger-Camphausen († 35): Ein 17-Jähriger aus München ist in Fulda erschossen worden – dort wollte er sich einen Wagen kaufen.
Von dem Täter fehlte auch am Sonntag noch jede Spur. Der junge Mann aus Neuaubing und ein 20 Jahre alter Bekannter hatten sich per Internet mit dem Täter zum Autokauf verabredet und waren mit dem Zug nach Fulda gefahren. Der vereinbarte Treffpunkt war eine McDonalds-Filiale am dortigen Bahnhof.
Der Kontakt war über das bekannte Portal mobile.de zustande gekommen. Der junge Mann interessierte sich für einen VW-Bus T 5. Er wollte ein gutes Geschäft machen. Und tappte dabei offenbar in eine tödliche Falle.
Sein 20-jähriger Begleiter, der den Hinterhalt am Freitagabend überlebt hat, schildert die Geschehnisse so: Der Täter lockte die beiden jungen Münchner auf einen Parkplatz in der Nähe, wo das Auto zu besichtigen sein sollte. Später wurde dort allerdings kein Wagen gefunden. Der Täter erklärte den beiden Interessenten, dass sie noch auf den tatsächlichen Verkäufer warten müssten. Dann schoss er unvermittelt auf den 17-Jährigen, der in einer dunklen Ecke stand, und traf ihn zweimal.
Der Münchner Jugendliche brach schwer verletzt zusammen. Sein Freund, der mehrere Tausend Euro für das Auto bei sich trug, konnte flüchten. Von einer Tankstelle aus alarmierte er die Polizei. Gegen 19.45 Uhr ging der Notruf ein.
Für den 17-Jährigen, der rumänischer Staatsangehöriger war, kam jede Hilfe zu spät: Er starb zwei Stunden später im Krankenhaus.
Der Täter flüchtete ohne Beute – mit einem dunklen BMW-Kombi der 5er Baureihe, das Kennzeichen soll mit „KN“ (Konstanz) oder „KO“ (Koblenz) beginnen. Der Mann wird als etwa 1,90 Meter groß und schlank beschrieben, mit schwarzer Jacke, blauen Jeans und grauen Adidas-Turnschuhen.
Die Polizei hat keinen Zweifel an der Tatversion des 20-jährigen Begleiters. Spuren und Hinweise – am Tatort werden weitere Projektile gefunden, eines steckte in einem dort geparkten Auto – bestätigen seine Angaben. Offen ist die Frage, ob die Männer bei ihrem Treffen am Bahnhof von den dort angebrachten Überwachungskameras gefilmt worden sind.
Die Parallelen zum Fall Poschinger
In München wird derzeit der Mord an Dirk von Poschinger-Camphausen in einem Prozess aufgearbeitet. Die Parallelen zum aktuellen Fall sind frappierend: Vor gut einem Jahr war der Manager getötet worden. Er hatte sich via Internet mit seinem Mörder verabredet. Der Täter erschoss ihn kaltblütig. 13 Schüsse trafen den 35-Jährigen, trotzdem starb er nicht sofort. Sein Todeskampf dauerte eine Stunde. Der Mörder hatte es auf den Audi A<TH>8 seines Opfers abgesehen.