17 Frauen überfallen: Sex-Phantom vor Gericht

Am Montag beginnt der Prozess gegen Münchens schlimmsten Sexverbrecher: Die Anklage wirft dem 41-Jährigen vier Vergewaltigungen und acht sexuelle Nötigungen vor.
John Schneider/Nina Job |
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Auftatmen nach Jahren der Angst: So berichtete die AZ am 11. September 2010 über die Festnahme des „Phantoms“.
AZ 5 Auftatmen nach Jahren der Angst: So berichtete die AZ am 11. September 2010 über die Festnahme des „Phantoms“.
Das Phantombild der Polizei
Polizei 5 Das Phantombild der Polizei
Der erste Tatort: Auf dem Heimweg wird das Opfer auf der Fraunhofer Straße von dem Täter verfolgt.
Gregor Feindt 5 Der erste Tatort: Auf dem Heimweg wird das Opfer auf der Fraunhofer Straße von dem Täter verfolgt.
Der Fall, der der Soko ihren Namen gibt: Auf dem Heimweg vom Backstage wird eine Frau in der Elsenheimer Straße überfallen.
imago 5 Der Fall, der der Soko ihren Namen gibt: Auf dem Heimweg vom Backstage wird eine Frau in der Elsenheimer Straße überfallen.
U-Bahn-Station Wettersteinplatz: Hier stieg Opfer Nr. 5 aus.
imago 5 U-Bahn-Station Wettersteinplatz: Hier stieg Opfer Nr. 5 aus.

Am Montag beginnt der Prozess gegen Münchens schlimmsten Sexverbrecher: Die Anklage wirft dem 41-Jährigen vier Vergewaltigungen und acht sexuelle Nötigungen vor.

München - Man nannte ihn „Phantom“, „Grapscher“ oder „Jäger“ – Pavo P. war lange Zeit der Schrecken der Münchnerinnen. Fünf Jahre lang machte der Mann nach der Überzeugung der Ermittler die Stadt unsicher, überfiel, nötigte und vergewaltigte wahllos Frauen, die ihm nachts auf der Straße begegneten. Bis zu seiner Festnahme im September 2010. Am Montag beginnt nun der Prozess gegen den 41-jährigen Kraftfahrer.

Die Liste seiner Opfer ist lang. Zwischenzeitlich wurden ihm 31 Fälle zugerechnet. In der Anklage sind aber nur 17 übrig geblieben, darunter vier Vergewaltigungen und acht Fälle der sexuellen Nötigung.

Der Täter hatte es vor allem auf zierliche, dunkelhaarige Frauen abgesehen. Wer nachts mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs war und allein nach Hause ging, fiel in sein „Beutemuster“. Meist ging er nicht bis zum Äußersten. Wenn die Frauen sich wehrten und um Hilfe schrien, ließ das Phantom von ihnen ab und flüchtete.

Die Serie beginnt am 26. Juni 2005. Eine Frau wird in der Au auf dem Nachhauseweg von einem Unbekannten von hinten ergriffen. Sie wehrt sich und kann sich befreien. Am 23. April 2006 wird dann eine weitere Frau auf dem Heimweg vom Backstage auf der Elsenheimer Straße überfallen. Die Soko, die die Polizei später einrichtet, bekommt den Namen „Elsenheim“.

Die Taten werden mit den Jahren zunehmend brutaler. Am 12. August 2010 kommt es zur letzten angeklagten Vergewaltigung. Auf dem Heimweg von einer privaten Feier wird eine Frau am Ostfriedhof überfallen.

Bis zum 10. September 2010 soll der Kraftfahrer sein Unwesen getrieben haben – bis zur Festnahme durch die Polizei. Ein Autofahrer fällt mehreren Streifenbesatzungen auf. Das Alter und die Beschreibung, die Opfer von dem Täter gegeben hatten, passen auf den Verdächtigen. Als der Mann schließlich sein Auto parkt und zu Fuß weitergeht, schlägt die Polizei gegen 5 Uhr morgens zu. Beamte des Unterstützungskommandos (USK) nehmen ihn fest.

Der Verdächtige gibt freiwillig eine Speichelprobe ab, die mit DNA-Material verglichen wird, das „Elsenheim“ bei mehreren Opfern hinterlassen hatte. Die Rechtsmediziner melden: „Treffer!“ Bereits am Nachmittag wird Haftbefehl erlassen.

Der Prozess vor dem Münchner Landgericht ist auf fünf Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil soll am 12. August gesprochen werden. Pavo P. drohen bis zu 15 Jahre Haft.

Hier schlug der Sex-Täter zu: Welche 17 Fälle die Staatsanwaltschaft dem 41-Jährigen zur Last legt, welche Orte das Phantom dabei heimgesucht hat, lesen Sie in der gedruckten Montagsausgabe der Abendzeitung auf Seite 7.

 

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