150 Fahrgäste an Bord: Autoreisezug in München entgleist – wegen eines Kommunikationsfehlers

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Erst vergangene Woche berichtete die Abendzeitung über das neue Autozug-Terminal am ehemaligen Münchner Südbahnhof. Ausgerechnet dort entgleiste am Montag ein Autoreisezug mit 150 Fahrgästen. Grund war ein Fehler beim Rangieren.
Zug am Autozug-Terminal in München entgleist: Fehler beim Rangieren
Die Lokführerin habe den Zug mit Ziel Hamburg am Südbahnhof bis zum nächsten Halt zeigenden Signal fahren sollen, teilte die Bundespolizei mit. Weil die Lok in Fahrtrichtung am Zugende war, sei sie dabei auf die Funk-Anweisung eines Rangiermitarbeiters am anderen Ende angewiesen gewesen. Die sei aber verspätet gekommen.

Zu diesem Zeitpunkt sei ein Teil des Zugs schon in einem gesperrten Gleisbereich unterwegs gewesen. Die Lokführerin habe eine Schnellbremsung eingeleitet, ein Waggon sei dennoch aus den Schienen gesprungen. Die 150 Fahrgäste an Bord blieben laut Bundespolizei unverletzt. Der Zug sei in der Nacht auf Dienstag wieder auf die Gleise gestellt worden und habe seine Fahrt gen Norden gut vier Stunden nach dem Unfall fortgesetzt.
Zug kann die Fahrt fortsetzen, 90.000 Euro Schaden
Den Schaden am Gleis schätzten die Beamten auf etwa 90.000 Euro. Die Bundespolizei ermittelte gegen den Rangiermitarbeiter wegen des Verdachts der Gefährdung des Bahnverkehrs.
Neue Nutzung für Münchner Südbahnhof
Seit Mai 2025 fährt der Autozug-Anbieter Urlaubs-Express das Terminal am ehemaligen Südbahnhof an. Die DB hat den Betrieb eigener Autoreisezüge schon 2016 eingestellt. Zuvor wurde der Bahnhof 40 Jahre lang als reiner Güterbahnhof genutzt. Wegen der Bauarbeiten an der zweiten Stammstrecke ist er nun der Ersatz für das bisherige Autozug-Terminal am Ostbahnhof.
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