15-Jähriger wegen Mordversuchs vor Gericht

MÜNCHEN - Ein Jugendlicher aus Schongau muss sich von diesem Montag an wegen versuchten Mordes vor dem Münchner Landgericht verantworten. Er soll einen Mann aus Geldgier mit einer Stange angegriffen haben.
Der zur Tatzeit 15-Jährige hat laut Anklage am 11. Oktober 2009 aus Geldgier auf der Straße einen Mann mit einer Holzstange angegriffen und so schwer verletzt, dass er auf einem Auge erblindete. Mitangeklagt wegen versuchten schweren Raubes sind vier Freunde des Jugendlichen im Alter von 15 bis 17 Jahren.
Den Ermittlungen zufolge stiegen die fünf zunächst in ein Gartenhäuschen ein. Sie sollen dort keine Beute gemacht und deshalb einen Überfall beschlossen und im Gebüsch auf ein Opfer gelauert haben. Der Hauptangeklagte bewaffnete sich laut Anklage mit dem abgesägten Stiel eines Rechens, den er einem Passanten mit voller Wucht auf den Kopf geschlagen habe. Seine Komplizen flüchteten, als das Opfer sich überraschend heftig gegen den Angriff zur Wehr setzte. Sie werden deshalb nur des versuchten Raubes beschuldigt.
Der Hauptangeklagte hat laut Staatsanwaltschaft den Tod des 54- jährigen Opfers zumindest in Kauf genommen. Der Dreher tritt im Prozess als Nebenkläger auf. Er ist trotz mehrerer Operationen als Folge des Überfalls auf dem rechten Auge erblindet. Gegen die Jugendlichen wird voraussichtlich an fünf Tagen verhandelt.
dpa