15-Jährige vergewaltigt? Drogendealer in München vor Gericht

Tatort einer Vergewaltigung soll ein Feld bei Dachau gewesen sein. Der Angeklagte sagt vorerst nichts zur Tat.
John Schneider
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Ein Justizbeamter steht zu Beginn eines Prozesses im Sitzungssaal. (Symbolbild)
Ein Justizbeamter steht zu Beginn eines Prozesses im Sitzungssaal. (Symbolbild) © Foto: Lino Mirgeler/dpa/Archivbild

München - Auf einem Feld bei Dachau soll laut Anklage ein 24-Jähriger ein Mädchen (15) vergewaltigt haben. Die Staatsanwaltschaft hält den Mann für einen Drogendealer. Das Opfer war demnach eine minderjährige Abnehmerin.

Mädchen bittet ihn um Ecstasy

Dass er dem Mädchen Ecstasy-Tabletten verkauft hat, so wie es in der Anklage steht, gibt der 24-jährige Afghane am Mittwoch auch zu. Aber nicht aus gewerbsmäßigem Interesse, erklärt seine Anwältin Ann-Kathrin Ponwenger. Sondern weil das Mädchen ihn immer wieder darum gebeten habe.

"Ich habe mich breitschlagen lassen", lässt der Angeklagte am Mittwoch seine Anwältin erklären. Lediglich den Preis für das S-Bahn-Ticket nach Feldkirchen zu seinem Lieferanten habe er auf den Selbstkostenpreis draufgeschlagen.

Täter schweigt zu den Vorwürfen

Und was sagt er zu dem Vorwurf, dass er die 15-Jährige trotz ihrer Gegenwehr vergewaltigt hat? Zu diesem Zeitpunkt nichts, erklärt seine Anwältin.

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Die Staatsanwaltschaft hat folgenden Sachverhalt ermittelt: Am Abend des 16. März 2020 hatten die beiden auf einem Feld bei Dachau zunächst einen Joint geraucht. Dann habe der 24-Jährige begonnen, das Mädchen zu berühren und zu küssen. Sie habe sich nicht gewehrt, weil sie Angst vor Repressalien des dominant auftretenden Mannes hatte.

Angeklagter ignoriert Protestrufe der 15-Jährigen

Der Angreifer entkleidete sie und sich und vergewaltigte die 15-Jährige laut Anklage. Ihre Protestrufe "Hör auf!", "Ich will das nicht" und "Das tut weh" habe der Angeklagte ignoriert. Auch ihre Versuche, ihn wegzudrücken nutzten nichts.

Zwei Wochen später wurde der 24-Jährige festgenommen. Er war in Dachau nach einem Drogendeal mit 8,86 Gramm Marihuana erwischt worden, die er in einem Hundekotbeutel aufbewahrt haben soll. Dass er eine recht große Menge an Drogen dabei hatte, erklärt seine Anwältin mit dem großen Eigenbedarf ihres Mandanten.

"Ich bin kein schlechter Mensch", sagt der 24-Jährige zu seiner Verteidigung. Und dass er aus einer guten Familie stamme. Seinen Angehörigen gehe es wirtschaftlich gut. Er habe dort alles gehabt - außer Sicherheit. Deswegen ist er nach Deutschland geflohen.

Der Prozess dauert an.

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7 Kommentare
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  • Der wahre tscharlie am 22.07.2021 16:52 Uhr / Bewertung:

    Anscheinend haben viele Kommentatoren das Fragezeichen in der Headline übersehen, denn für sie scheint schon alles festzustehen.
    Bisher gilt die Unschuldsvermutung und ich möchte der 15jährigen mit Sicherheit nicht zu nahe treten,
    aber es gab in der Vergangenheit Fälle, bei denen sich später alles ganz anders herausgestellt hat. Nur mal so als grundsätzliche Überlegung.

  • Inge K. am 22.07.2021 15:17 Uhr / Bewertung:

    4 Kommentare und alle waren bei der Tat offensichtlich dabei.
    Oder 4 Vorverurteilungen.

  • Luka99 am 22.07.2021 14:15 Uhr / Bewertung:

    Einfach abschieben, Deutschland braucht keine drogenverkaufenden Vergewaltiger.

    Gute Familie? Wieso verkauft er dann Drogen?

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