148 Fälle: Mann soll Tochter (6) der Freundin jahrelang missbraucht haben

Prozess am Landgericht: Die Anklage geht von 148 Fällen aus. Der Angeklagte bestreitet die Vorwürfe vehement.
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Der Angeklagte vor dem Beginn des Prozesses.
jot Der Angeklagte vor dem Beginn des Prozesses.

München - Alexander B. (46, Namen geändert) hält das alles für eine Racheaktion. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, sich über Jahre an der Tochter seiner Ex-Lebensgefährtin vergangen zu haben. Alles gelogen, sagt der 46-Jährige.

Irgendwelche pädophilen Neigungen habe er nicht. "Ich liebe Frauen, aber keine Kinder", erklärt er zu Beginn des Prozesses. Geliebt hat er damals die Mutter von Anna. Und mit dieser auch eine gemeinsame Tochter bekommen. Doch die Beziehung ging nach etwa vier Jahren in die Brüche. Alexander B. musste die Wohnung in Neuhadern verlassen.

Vor Gericht erinnert er sich daran, wie er im Jahre 1998 Annas Mutter kennenlernte und zu ihr zog. Man habe sich quasi verlobt, aber nie geheiratet. Der Lackierer brachte seinen Lohn in den Haushalt mit ein und kümmerte sich auch um die Kinder seiner neuen Lebensgefährtin. "Ich habe die Vaterrolle übernommen", sagt der Angeklagte.

Auch bei Anna. Die war 1998 sechs Jahre alt. "Die Kinder waren wild und schwierig", erinnert sich der 46-Jährige. Ständig habe es Streit zwischen den Geschwistern gegeben, dazu gab es Probleme mit anderen Kindern und an der Schule.

Wenn Papa "Schmerzen im Unterleib" hatte, sollte das Mädchen ihn "massieren"

Im März 2003 zog Alexander B. aus der Wohnung aus. Ein Polizist habe den Schlüssel zur Wohnung bei ihm später abgeholt.

Die Ankläger gehen davon aus, dass der neue Freund der Mutter Anna in der Zeit zwischen September 1998 und Februar 2003 regelmäßig missbraucht hat. Immer nach demselben Muster: Mindestens einmal pro Woche setzte er sich zu ihr auf die Couch und klagte über Schmerzen im Unterleib. Das kleine Mädchen sollte seinen Penis massieren. Was sie auch tat.

Laut Anklage habe er sie dann auch noch dazu aufgefordert, ihn oral zu befriedigen. Die Staatsanwaltschaft kommt so auf 148 Fälle des schweren sexuellen Missbrauchs.

Der Prozess wird fortgesetzt. Nach vorläufiger Planung könnte ein Urteil am 10. April gesprochen werden.

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