1:2! Devils fahren zur Hölle
Das Team mit dem teuflischen Namen unterliegt nach hartem Kampf dem FC Spinnt der Beppi. So lief das Spiel
MÜNCHEN Ein Fußballplatz im Sportpark Nymphenburg. Perfektes Fußballwetter – warm, aber nicht zu heiß. Der Rasen ist saftig. Nur die Mücken sind unangenehm aktiv.
Hier trifft heute FC Spinnt der Beppi auf die Munich Devils. Die Beppis in bayerischem Blau, die Devils in tiefem Rot. Letztere gaben sich ihren Namen 2008 bei einer langen Nacht an der Isar. „Wir wollten etwas Englisches, damit wir auch international konkurrenzfähig sind”, sagt Kapitän Alex Zitzler (31) der AZ und lacht.
Der Name der Gegner stammt aus einer Kneipe in der Maxvorstadt, in der Kapitän Ruppert „Sam” Grund (29) lange gearbeitet hat. „Wenn etwas nicht geklappt hat, haben wir immer gerufen: „,Ja spinnt der Beppi!’”
Die mit 16 Mann erschienenen Beppis vereinbaren mit Verbandsschiedsrichter Robert Bodrovic (33) und den Gegnern einen fliegenden Wechsel. Jeder möchte natürlich gerne spielen.
Die Devils starten heute in Unterzahl, zwei Spieler haben sich verspätet. Eigentlich sind auch sie 18 Leute im Team. Aber einige sind verhindert – Umzug, Fortbildung, Verletzung. Fußball ist halt eine der schönsten Nebensachen, aber eben Nebensache.
Das Duell beginnt in hohem Tempo. „Drauf, Leute, drauf!” – auf der Ersatzbank der Beppis ist man nicht zufrieden: „Letztens war ich im Stadion in Madrid, da hat das anders ausgesehen”, kommentiert einer ironisch.
22. Minute: Die Beppis wechseln die ersten vier Spieler aus. Auch die nicht mehr ganz frischen Trikots werden untereinander weitergereicht. Nach einer halben Stunde trifft etwas Publikum ein. Verteidiger Robbi Thiessen bekommt Besuch von der Familie. Sein Sohn Nino (3) feuert den Papa aus voller Kehle an: „Robbi vor, brauch ein Tor!”
In der 37. Minute werden Ninos Rufe erhört: 1:0 für die Beppis. Vor der Halbzeit passiert nicht mehr viel.
Die Beppis sind zufrieden. „Die Fliegen sind teilweise fieser als der Gegner”, formuliert einer. Verteidiger Robbi Thiessen analysiert: „Wir haben eigentlich kein System, aber trotzdem stehen alle gut.”
In der zweiten Halbzeit spielen die Devils wie der Teufel: Gleich in der 50. Minute schaffen sie den Ausgleich.
Doch die Freude währt nur kurz. Zwei Minuten später gehen die Beppis wieder in Führung. Stürmer Raoul von Dall’ Armi (26) stürmt alleine in den gegnerischen Strafraum und macht das 2:1.
„Was ist da mit der Abwehr los? Mittelfeld, Leute!”, ruft ein Devil aufgebracht über das Feld. Man merkt, dass bei den Spielern beider Mannschaften die Kräfte langsam schwinden. Nachwuchs-Fan Nino, der Dreijährige, macht den führenden Beppis Mut: „Schmeißt den Motor an!”
Das tun sie dann auch. In der 80. Minute stürmt Torschütze Raoul nochmal Richtung gegnerischen Kasten. Doch ein Devil wirft sich ihm von hinten in die Hacken. Der Schiri pfeift – Elfmeter. Die Chance, auf 3:1 zu erhöhen. Doch der Spieler vergibt. Zehn Minuten später ist Schluss. Die Beppis siegen mit 2:1.
„Ein faires Spiel. Und es ging schön hin und her”, urteilt der Schiri. „Die haben uns totgewechselt”, sagt Devil-Kapitän Alex Zitzler (31), nicht gerade im siebten Himmel.
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