100-Tonnen-Kran in Not
MÜNCHEN - Dieser Kran ist ein Monstrum: 55 Meter hoch, 100 Tonnen schwer. Am Dienstagabend wäre das Trumm fast in sich zusammengefallen, und zwar genau auf die neue Filmhochschule und die Ägyptische Staatssammlung, die am Gelände an der Gabelsbergerstraße gebaut werden. Die Feuerwehr evakuierte rund 700 Menschen.
Die TU-Studenten hatten sich auf einen schönen Abend im Uni-Kino gefreut. Dann wurde der Film "Stellungswechsel" (Kommentar: "Da freut sich auch der männliche Besucher über Orgasmusgarantie") gegen 20. 30 abrupt gestoppt: 600 Studenten plus sechs aus der Mensa mussten raus, genau wie 40 Bauarbeiter, die auf dem Gelände im Container ihren Feierabend genossen.
Der 55 Meter lange Hebekran drohte umzufallen
Auf dem Baugelände an der Ecke Arcis-/Gabelsbergerstraße drohte ein 100 Tonnen schwerer Kran einzustürzen. Gegen 17.30 Uhr bediente der Kranführer die Maschine in 55 Metern Höhe, als ihm etwas verdächtig vorkam. Er stoppte den Kran. Gegen 20 Uhr stellten Kontrolleure fest: Zwei von vier Stützstreben, die den 50 Meter langen Hebearm halten, waren gerissen. Die anderen zwei wiesen schon leichte Risse auf.
Schwere Hilfe aus Gräfelfing
Erst wollten die Einsatzkräfte den Kran kontrolliert zusammenfallen lassen. Die Baustellenleitung stellte sich aber quer. Hilfe brachte ein spezieller 300-Tonnen-Kran aus Gräfelfing. Die Feuerwehr sicherte den Kran hinten und vorne mit weiteren Kränen ab, dann wurde der Arm abmontiert. Das dauerte bis zum Morgen. Die Arcisstraße zwischen Gabelsberger und Brienner Straße war bis Mittag gesperrt. Warum die Streben rissen, ist unklar.
Die einzigen, die sich von dem Trubel nicht stören ließen, waren die Besucher eines Konzerts in der anliegenden Musikhochschule. Sie verließen den Saal um 20.30. Ganz wie vorgesehen.
Thomas Gautier
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