100 Euro Ordnungsgeld: Schaufensterpuppe "Stella" muss weg
Sie heißt Stella, ist 1,75 groß, trägt eine gelbe Bluse, lila Rock und hat die Idealmaße einer Frau. Ist ja auch eine Schaufensterpuppe. Nur der Stadt München gefällt sie nicht. Die Anordnung: Stella müsse vor der Stern-Galerie im Lehel verschwinden.
MÜNCHEN
Das allerdings sah Galeristin Eva Maria Gries (60) nicht ein. Sie kassierte ein Ordnungsgeld von 123,50 Euro; jetzt landete der Fall vor dem Münchner Amtsgericht.
Dort sagt Gries: „Ich habe das Geld natürlich nicht bezahlt. Stella wertet das Straßenbild doch nur auf. 15 Jahre habe ich die Puppe, stelle sie bei schönem Wetter vor die Ladentür. Keinen Nachbarn stört’s.“ Auch ihre prominenten Kunden wie Nina Ruge, Veronika Ferres und Alt-Playboy Gunter Sachs fänden die Puppe als Deko hübsch.
Amtsrichter Wilfried Dudek: „Ob man es schön findet oder nicht, ist Geschmacksache. Das ist ein Verstoß gegen die Bayerische Wege- und Straßenverordnung.“
Da meldete sich eine Zuhörerin im Saal: „Darf ich was dazu sagen?“ Der Richter lehnte ab: „Wir sind hier nicht im Wunschkonzert.“ Und: „Für die Puppe braucht man eine Sondergenehmigung.“ Urteil: 100 Euro Ordnungsgeld.
Galeristin Gries will sich jetzt beim Kreisverwaltungsreferat die Puppe vorm Laden genehmigen lassen. th
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