Wo man sich zur „Aufg’setzten Henn’“ verabredet

In der Südsteiermark wird das Sulmtaler Huhn mit Erfolg gezüchtet. Ein Bericht über eine längst vergessene Delikatesse.
Heidrun Lange |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
In der Südsteiermark wird das Sulmtaler Huhn mit Erfolg gezüchtet.
Heidrun Lange 5 In der Südsteiermark wird das Sulmtaler Huhn mit Erfolg gezüchtet.
In der Südsteiermark wird das Sulmtaler Huhn mit Erfolg gezüchtet.
Heidrun Lange 5 In der Südsteiermark wird das Sulmtaler Huhn mit Erfolg gezüchtet.
In der Südsteiermark wird das Sulmtaler Huhn mit Erfolg gezüchtet.
Heidrun Lange 5 In der Südsteiermark wird das Sulmtaler Huhn mit Erfolg gezüchtet.
In der Südsteiermark wird das Sulmtaler Huhn mit Erfolg gezüchtet.
Heidrun Lange 5 In der Südsteiermark wird das Sulmtaler Huhn mit Erfolg gezüchtet.
In der Südsteiermark wird das Sulmtaler Huhn mit Erfolg gezüchtet.
Heidrun Lange 5 In der Südsteiermark wird das Sulmtaler Huhn mit Erfolg gezüchtet.

In der Südsteiermark wird das Sulmtaler Huhn mit Erfolg gezüchtet. Ein Bericht über eine längst vergessene Delikatesse.

Österreich - Die Südsteiermark ist eine hübsche Gegend, die Bezeichnung "Steirische Toskana" ist gar nicht so weit hergeholt. Sanftes Hügelland, verschlafene Dörfer mit niedrigen Häuschen, gebettet in Wiesen voller Obstbäume und frei laufender Hühner. Ländliche Idylle pur. Und mittendrin in dieser Bilderbuchwelt, in St. Andrä im Sausal, lebt das Kaiserhuhn, bekannt unter seinem bürgerlichen Namen Sulmtaler Huhn. Christian Strohmaier und seine Familie widmen sich auf dem Hof ganz der Züchtung dieser kaiserlichen Delikatesse. Sie sind Bauern-Partner der Sulmtaler Vermarktungs-GmbH.  Sie verhelfen der fast ausgestorbenen Hühnerrasse zu neuen kulinarischen Ehren.

Als wären sie dem Adel verpflichtet, klopfen die Strohmayers höflich an die Holztür des Stalles, um das Ferdervieh nicht zu erschrecken.

 „Nun kommt meine Buam“, ruft Gertrude Strohmaier und stellt ihre Sulmaler Hühner vor. Und die folgen ihr tatsächlich. Stolze, schwere Hähne, Kapaune und Hühner. Sie genießen ihr feines Leben am Hof beinahe sechs Mal so lang wie andere Hühner, nämlich 28 bis 31 Wochen.

Lesen Sie auch: Strand-Outfit: Der perfekte Bikini für jede Brust

Susi, das kräftige Zweinutzhuhn, mit kleinem wollenen Schopf und Wickelkamm, pickt im Gras. Sie ist ein guter Futtersucher und zeigt den Küken wo sie Kräuter, Klee, Insekten und Schnecken finden. Wiesen und Wälder hinterm Haus gibt es genug.

Georg Zöhrer ist der Promoter für das Edelgeflügel. Er wollte, dass der Prachtvogel wieder zu seinen Ehren kommt. Immerhin stand er in früheren Zeiten ganz oben auf dem Speiseplan der Kaiserhöfe. Erster und zweiter Weltkrieg führten zu drastischen Rückgängen und machten dem Sulmtaler und seiner Erfolgsstory beinahe ein Ende. Georg Zöhrer suchte und fand auf einigen Bauernhöfen in der Südsteiermark noch 200 Sulmtaler.

Das Zuchtprojekt  mit veterinärmedezinischen Fakultäten der Universitäten von Marburg und Ljubljana startete. Mit Erfolg. Vor einigen Jahren kamen die ersten Sulmtaler auf dem Markt. Feinschmecker und Haubenköche waren begeistert. Es verlangt in der Küche mehr Zuwendung: Schmoren statt kurz anbraten. Und es gibt diese regionale Geflügelspezialität nur auf Vorbestellung. „Der steirische Kapaun, dieser kastrierte und gemästete Hahn, entfaltet einen angenehmen Bratenduft in der Kasserolle,“ sagt Christian, der Juniorchef vom Bauernhof. Er hat das Kastrieren der männlichen Küken gelernt. Für seine Sulmtaler besorgt er zusätzlich Sonnenblumen und den hochwertigen Kürbiskernkuchen aus erster Pressung von der Öhlmühle Hartlieb. Alles ohne Hormone und Antibiotika.

Und wie schmeckt es? Die „Aufg’setzte Henn’“ wird im  Hotel Kappel in Kitzeck serviert.  Der Küchenchef lässt das Huhn langsam schmoren und setzt es auf Kartoffeln. Ein wenig Salz, Pfeffer und einen Zweig Rosmarien. Der schwergewichtige Kapaun  dagegen wird nicht gefüllt. Mindestens vier Personen braucht es jedoch, um den stattlichen Vogel zu bewältigen.  Einen Sulmtaler isst man nicht jeden Tag, das ist eben etwas für Festtage.

Ab Oktober ist wieder Saison. Bis dahin gackert und kräht es kräftig auf den Waldwiesen und unter den Obstbäumen in der Südsteiermark.       

Informationen: TV Sulmtal Sausal, Naturpark Südsteirisches Weinland, Steinriegel 15, A-8442 Kitzeck im Sausal, Tel.: 43 03456 3500, e-mail: info@sulmtal-sausal.at, www.sulmtal-sausal.at

Sulmtaler Hühner können ab Mitte Oktober direkt bei Gertrude Strohmaier, Fantsch 17, A-8444 St. Andrä im Sausal, Tel.: + 43 0664 4314686

Gasthof, der das Sulmtaler Huhn reserviert: Weinhof Kappel, Kitzeck www.wein-wellness-hotel.at - "Die aufgesetzte Sulmtaler Henne" aus dem Backofen. Auf Vorbestellung zaubert der Küchenchef diese längst vergessene Delikatesse auf den Teller. So wie sie anno dazumal schon geschmeckt hat, als sie am Österreichischen Kaiserhof genossen wurde.

Anreise

Flug: Alle größeren Fluggesellschaften fliegen nach Graz. Zum Beispiel: Mit Air-Berlin von München nach Graz.

Auto: Mit dem Pkw über die Autobahn München Richtung Graz, von dort auf der A9 Richtung Spielfeld bis Abfahrt Leibnitz nach Fresing. In Fresing rechts abbiegen.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.