Was Sie jetzt wissen müssen
(srt) Wo gibt es jetzt noch günstig Sommerferien in letzter Minute? Was lässt sich sparen? Und wie kann man am günstigsten buchen? Wir klären die zehn wichtigsten Fragen, damit Sie nicht kurz entschlossen auf die Nase fallen.
1. Ist 2011 ein Last-Minute-Jahr?
Nein, eine Flut von Last-Minute-Schnäppchen ist jedenfalls nicht in Sicht. Viele Urlauber haben diesmal früh gebucht, weil die Frühbucherrabatte so attraktiv waren und die Konjunkturstimmung gut ist. Dazu kommt: Die Reiseveranstalter haben technisch aufgerüstet, unverkaufte Reisepakete werden aufgeschnürt und neu zusammengepuzzelt. Die Hotelzimmer gibt man zurück. Und Flugzeuge, die zum Beispiel nach Tunesien und Ägypten nicht gebraucht werden, fliegen dieses Jahr eben nach Mallorca und Antalya.
2. Gibt es also keine Restplatzreisen mehr?
Doch, natürlich. Es wird immer einzelne Hotels und Zielgebiete geben, die schlecht laufen. Außerdem stellen die Computer laufend neue Reisen zusammen - oft mit Linien- oder Billigfliegern. Bei diesen sogenannten X-Reisen heißt es allerdings aufpassen, ob auch wirklich Reiseleitung und Transfer dabei sind. Und Vorsicht: Dort sind die Stornogebühren extrem hoch.
3. Wie viel billiger ist Last-Minute?
Wer Glück hat, der fliegt immer noch 30 Prozent günstiger als der Katalogkunde. Doch der hatte ja seine Frühbucherrabatte. Und meistens liegen heute im Reiseschlussverkauf völlig neue Reisen auf dem Wühltisch. Oft bringen die Reisekonzerne jetzt Hotels auf den Markt, die ursprünglich skandinavischen oder britischen Gästen angeboten wurden. Bisweilen geht der Preis sogar nach oben: Das ist erlaubt, seit 2009 die Katalogpreisbindung aufgehoben worden ist.
4. Wo geht noch was?
Groß ist das Angebot derzeit nach Nordafrika. Spanien, die Türkei und Griechenland waren dagegen im regulären Geschäft die Hits. Die türkische Riviera und Mallorca dominieren trotzdem das Last-Minute-Geschäft, weil das Angebot dort einfach so riesig ist. Dazu kommen Ziele, in denen jetzt Nebensaison ist, etwa die Arabischen Emirate, die Karibik, Thailand und Städtereisen. Im Trend sind Kurzreisen im Nahbereich, oft verbunden mit einem Wellness-Aufenthalt. Auch bei Hochsee- und Flusskreuzfahrten herrscht ein Überangebot. Seit vergangenem Jahr gibt es Last-Minute sogar bei der Bahn - gemeinsam mit dem Reiseveranstalter L'tur.
5. Wie kann ich sicherstellen, dass ich wirklich ein Schnäppchen mache?
Da gibt es nur eine Lösung: Vergleichen Sie das Angebot vor der Buchung mit Alternativen auf dem Markt. Das ist heute einfach, weil jedes bessere Internetprotal eine Pauschalreisepreis-Vergleichsmaschine hat. Aber vergleichen Sie nicht nur die Preise, sondern auch die Leistung: Sind Mahlzeiten im Preis enthalten? Wie groß ist das Hotelzimmer? Wie sind die Flugzeiten und die -dauer? Auch die Reisebüro-Mitarbeiter können übrigens Preise vergleichen - das gängige System dort heißt "Bistro". Fragen Sie einfach danach!
6. Was tun, wenn mein Wunschziel ausgebucht ist?
Wenn Flüge fehlen, kann man noch versuchen, auf einen anderen Abflughafen auszuweichen, das ist mit Rail&Fly-Tickets nicht mal teuer. Wenn das gewünschte Hotel ausgebucht ist, bleibt nur, sich auf eine Warteliste setzen zu lassen.
7. Wie sichere ich mich ab?
Das funktioniert nicht anders als bei langfristig gebuchten Reisen. Die wichtigsten Tipps heißen: bei einem deutschen Veranstalter buchen, Geld nur anzahlen, wenn man gleichzeitig einen Sicherungsschein gegen Veranstalterkonkurs erhält und vor der Buchung bei Holidaycheck oder einem vergleichbaren Bewertungsportal nachlesen, was bisherige Urlauber in dem Hotel erlebt haben.
8. Ist Last-Minute etwas für Familien?
Nein, Last-Minute-Reisen bieten nur sehr selten Kinderfestpreise oder günstige Kinderermäßigungen an. Und die Familienzimmer sind immer als erste weg. Mit Schulkindern ist man auch nicht wirklich flexibel. Da lohnt es sich auf jeden Fall, Frühbucherrabatte mitzunehmen.
9. Wo bucht man am besten?
Wer ein gutes Reisebüro kennt, der ist fein raus; denn gerade zum Schluss zählt der Marktüberblick. Sonst startet man am besten im Internet bei den drei großen Restplatzbörsen L'tur, Bucher und Fünf vor Flug. Ebenfalls einen guten Überblick bieten große Webreisebüros wie Expedia.de, Weg.de und Ab-in-den-Urlaub.de. Einen Blick wert sind auch die Webseiten von Airlines wie Tuifly und Air Berlin. Wer das Web nicht so mag, der findet in größeren Städten und an den Flughäfen stets auch Last-Minute-Shops. Tipp: immer bei mehreren Anbietern vergleichen.
10. Was ist der häufigste Fehler?
Gerade bei Last-Minute-Buchungen heißt es ganz sicher sein. Denn Stornierungen gehen ins Geld. Die werden nämlich immer teurer, je näher der Reisetermin rückt. Ab sechs Tagen vor Reisebeginn sind es üblicherweise 55 Prozent, ab zwei Tagen vor Start in den Urlaub 85 bis 90 Prozent des Reisepreises.
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