Viel Ferienspaß für wenig Geld
München - Bei der Urlaubsplanung müssen Familien meist sehr genau rechnen. Gerade wer mehrere Kinder hat, für den sind selbst die verlockendsten Katalogofferten oft nicht finanzierbar. Eine preiswerte Alternative bieten Familienferienstätten.
In Deutschland gibt es 120 dieser gemeinnützigen Einrichtungen, die in einem Katalog der Bundesarbeitsgemeinschaft für Familienerholung (BAGFE) vorgestellt werden. Sämtliche Häuser sind Mitglieder des Katholischen, des Evangelischen oder des Paritätischen Arbeitskreises für Familienerholung und nicht auf Gewinnerzielung ausgerichtet. Ebenfalls vorgestellt werden neun Häuser, die zu den Kolping-Ferienstätten gehören. "Die Gäste sind bunt gemischt - quer durch alle Altersschichten", so Sabine Frantzen von der BAGFE-Bundesgeschäftsstelle. Während in den Ferien vor allem Familien zu Gast seien, kämen zu anderen Zeiten vermehrt Senioren oder auch Alleinreisende. Alle verbinde, dass ihnen "diese Art von Urlaub gefällt". In den Familienferienstätten wird vor allem das Gemeinschaftserlebnis groß geschrieben: Freizeiträume, geführte Ausflüge und Wanderungen sowie Kreativ- und Sportangebote sorgen dafür, dass schnell generationsübergreifend Kontakte geknüpft werden. Ob Sächsische Schweiz, Moselland, Harz oder Bayerischer Wald: Die Familienferienstätten liegen durchwegs in attraktiven Ferienregionen. Eine frische Brise können sich Familien zum Beispiel auf den ostfriesischen Inseln um die Nase wehen lassen. Auf Norderney beispielsweise bietet der Friesenhof großen und kleinen Gästen ein interessantes Urlaubsprogramm. Auf der Insel locken lange Strände zum Baden, Wattwanderungen und Kutterfahrten sorgen für Abwechslung. Wer an einer zweiwöchigen Familienfreizeit teilnehmen möchte, der zahlt inklusive Mittagessen und Kinderbetreuung im Zweizimmerapartment für zwei Erwachsene und zwei Kinder 1550 Euro. Außerhalb der Freizeiten sind die Apartments tageweise zu mieten, der Aufenthalt kann auch mit einer Kur in dem Nordseeheilbad kombiniert werden.
Es gibt keine versteckten Zusatzkosten
Die Familienferienstätten präsentieren sich selbstbewusst als Alternative zu kommerziellen Veranstaltern. "Einige unserer Häuser haben Viersterneniveau", erläutert Frantzen. Ständig werde renoviert, erweitert und aktuellen Trends Rechnung getragen: "In der Familienferienstätte Salem in Mecklenburg-Vorpommern gibt es beispielsweise einen Hochseilgarten zum Klettern." Frantzen nennt als großen Pluspunkt die feststehenden Preise, die die Urlaubskasse schonen: "Es gibt keine versteckten Zusatzkosten für Extras wie Kinderbetreuung und auch keine Zuschläge in der Hochsaison." Umgeben von autofreiem Frei- oder Spielgelände sind die Familienzimmer, Appartements, Ferienhäuser und Ferienwohnungen mit baby- und kindgerechte Ausstattung vor allem für Familien ideal. "Unsere Gäste genießen es, einmal richtig Zeit für einander zu haben", erklärt Heinrich Kapp, Leiter des Feriendorfs Langenargen am Bodensee. In den Sommermonaten sorgen eine Erzieherin und bis zu 15 Praktikanten dafür, dass Kindern ab drei Jahren und Jugendlichen nicht langweilig wird. "Die Aktivitäten stehen jedes Jahr unter einem Motto - da werden Indianerfeste gefeiert, Zirkuskunststücke geübt und Wasserfahrzeuge gebaut", so Kapp. Zudem ist ein Strandbad in unmittelbarer Nähe, es gibt Spiel- und Sportplätze, Wander- und Radwege laden zu Touren ein. In Langenargen stehen Häuser für bis zu acht Personen sowie Ferienwohnungen für maximal sechs Personen zur Verfügung. Die Tagesmiete liegt je nach Größe zwischen 34 und 96 Euro. Ein dreigängiges Mittagsmenü können sich Personen ab zehn Jahren für täglich sechs Euro schmecken lassen, Kinder zwischen drei und neun Jahren zahlen vier Euro. Je nach Familieneinkommen wird der Erholungsaufenthalt sogar staatlich gefördert. Die Voraussetzungen, die dafür erfüllt sein müssen sowie die Höhe der Leistung unterscheiden sich dabei von Bundesland zu Bundesland: Gezahlt werden dann zwischen fünf und 15 Euro pro Person und Tag. Ausführlich informieren der Katalog und das Internet unter www.urlaub-mit-der-familie.de über die Antragstellung, die mehrere Wochen vor dem geplanten Urlaub erfolgen sollte.
Sibylle von Kamptz
Service Familienferienstätten
Bundesarbeitsgemeinschaft Familienerholung, Kolpingplatz 5-11, 50667 Köln, Telefon 0221/20701127, info@kafe.de, www.urlaub-mit-der-familie.de. Kataloge gibt es gegen einen mit 1,45 Euro frankierten DIN-A-5 Rückumschlag
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