Urlauber stürmen die Kanarischen Inseln

Plötzlich sind sie wieder schick: Auf den Kanarischen Inseln blüht ein neuer touristischer Frühling. 
Hans-Werner Rodrian |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Teneriffa: Abends an der Plaza del Cahrco in Puerto de la Cruz.
srt-Bild / H.W. Rodrian 3 Teneriffa: Abends an der Plaza del Cahrco in Puerto de la Cruz.
Gran Canaria: Playa las Canteras bei Las Palmas
srt-Bild / Archivbild Spanisches FVA 3 Gran Canaria: Playa las Canteras bei Las Palmas
Teneriffa: Bioklimatische Häuser
srt-Bild / Archivbild - FVA Teneriffa 3 Teneriffa: Bioklimatische Häuser

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte frühzeitig gebucht. Und so war ihr das Zimmer in ihrem Lieblingshotel Tecina auf La Gomera sicher. Die Bundeskanzlerin wanderte dieses Jahr im Osterurlaub eine Woche lang durch die Lorbeerwälder des Naturschutzparks Garajonay - fernab von Trubel und Hektik, gemeinsam mit ihrem Mann.

Die deutsche Bundeskanzlerin lag dabei voll im Trend: Die Kanarischen Inseln sind wieder "in". Seit Monaten jubeln die lokalen Politiker über Besucherzuwächse von 20 Prozent und mehr. Über Ostern waren die Inseln so gut wie ausgebucht. Und das, obwohl die Feiertage extrem spät waren, das Mittelmeer mithin bereits eine echte Alternative.

Ein Grund für den Boom ist natürlich die Situation in Nordafrika. Tausende von Urlaubern, die ursprünglich nach Ägypten oder Tunesien wollten, buchten auf Teneriffa oder Gran Canaria um. Doch die Inseln haben diese Chance genutzt: Viele Gäste, die eher ungeplant ihre Osterferien auf den Kanaren verbracht haben, kommen mit einem neuen Bild zurück und geben es weiter: Die Kanarischen Inseln sind wieder schick.

Wo einst Hoteleinöden nervten, locken heute trendige Designhotels.

Tatsächlich haben die Inseln des ewigen Frühlings eine aufwändige Verjüngungskur hinter sich und in den vergangenen Jahren viel investiert: Überall entstanden neue Promenaden, trendige Designhotels und Wellness-Oasen, wo früher Hoteleinöden nervten.

Gran Canaria lockt zum Beispiel dieses Jahr mit der neuen Promenade zwischen Maspalomas und Meloneras, vermarktet sein biosphärenreservat-geschütztes Inselinneres als naturnahe Touristenattraktion "Gran Canaria Natural" und überrascht mit einem Kulturangebot vom Jazz-Festival (drei Wochen im Juli) bis zum Popkonzert mit dem Weltstar Sting am 13. Juli dieses Jahres.

Auf La Palma ist gerade der erste Waldseilgarten eröffnet worden, ein Taxi-Wanderprogramm mit 23 grünen Haltestellen hilft Wanderern bei der Routenplanung. Das kleine El Hierro freut sich über neue Flugverbindungen mit der Insel-Airlines Islas. Und auf Fuerteventura bringt ein Bauernmarkt vor dem Oasis-Vergnügungspark jeden Sonntag den Urlaubern die landwirtschaftlichen Inselprodukte näher.


Viele touristische Aussichtspunkte wurden aufwändig renoviert.

Besonders kreativ war man offenbar auf Teneriffa. Dort gibt es neuerdings ein komplett CO2-neutrales Feriendorf, der berühmte Parador im Teide-Krater wurde runderneuert, und unter dem Motto "Vulkane des Lebens" hat man Reihe touristischer Aussichtspunkte renoviert - darunter den legendären Mirador Humboldt übers Palmental von Orotava auf Puerto de la Cruz und den Teide. In der Hauptstadt Santa Cruz pendeln jetzt Sightseeing-Busse nach dem Hop-on-Hop-off-Prinzip wie in London und Paris.


Entdeckt haben die Inseln des ewigen Frühlings inzwischen auch die Kreuzfahrtschiffe. Vor allem der neu ausgebaute Kreuzfahrtterminal von La Gomera erfreut sich großer Beliebtheit. Auf Anhieb gewann er die höchste Zufriedenheitsnote bei Tui-Cruises, deren "Mein Schiff" La Gomera regelmäßig anläuft.


Auf die Kanaren scheint also wieder die Sonne des Erfolgs, und immer mehr prominente Gäste fühlen sich davon angezogen. Der norwegische Prinz Haakon etwa kam kürzlich zum Kite-Surfen nach Fuerteventura. Am Flughafen war er zwar noch völlig abgeschirmt, am Sotavento-Strand wurde er dann von den Kitern trotz Badehose schnell erkannt.


Mietwagen werden knapp.

Die Celebrities können es sich leisten, schnell entschlossen in die ganzjährig seidige Atlantikluft zu düsen. Für den Normalbürger könnte es dagegen bald eng werden an einigen besonders neuralgischen Stellen. Schlechte Karten hat offenbar vor allem, wer wie gewohnt erst vor Ort einen Mietwagen buchen will. Auf La Gomera geht jetzt schon kaum mehr etwas. Die sechs Autovermietungen teilten mit, dass sie wegen der Krise in den vergangenen Jahren die Fahrzeugflotten um 20 Prozent verringert haben. Jetzt sei die Nachfrage plötzlich so groß, dass nur noch die festgebuchten Reservierungen bedient werden könnten.

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.