Übernachten im Zoo
Zürich - Ein Bett im Tierpark: Das ist doch endlich mal ein tierisch gutes Reiseangebot. Da kann man erst zusehen, wie Flamingos dösen und Elefanten im sanften Mondlicht miteinander spielen - und dann in einem Zelt oder einer Jurte selbst selig am Busen der Natur einschlummern.
Zum Beispiel in Zürich. Denn um neben Elefanten zu schlafen, muss man nicht in die Savanne reisen. Die Schweiz tut's auch. So bietet der Zoo Zürich während der Frühlings- Sommer- und Herbstferien ein Nachtwandler-Programm speziell für Familien an. Dort geht es dann zum Beispiel in den Masoala-Regenwald und morgens in die Futterküche. Inklusive Abendimbiss, Übernachtung und Frühstück kostet die tierische Nacht für Erwachsene gut 60 Euro und für Kinder knapp 50 Euro (www.zoo.ch).
Australien: Wie laut schnarchen Koalas?
Schlafen Emus nachts im Stehen? Schnarchen Koalas wirklich so laut? Im Zoo von Melbourne im australischen Bundesstaat Victoria und ganz neu im Taronga Zoo von Sydney können Besucher diesen Geheimnissen auf die Spur gehen. Denn beim "Roar 'n' Snore" genannten Angebot können die Gäste im Zoo übernachten - im Zelt direkt neben den Tiergehegen. Die Nacht beginnt mit einem Rundgang, bei dem man den Tierpflegern bei ihrer Arbeit zusehen kann. Bevor es in die Schlafsäcke geht, erzählen die Pfleger beim gemeinsamen Barbecue noch spannende Geschichten über die Tiere. Morgens erleben die Zoo-Camper die Tierfütterung und können den Tierpark bei Tageslicht erkunden. Für die tierische Nacht zahlen Erwachsene in Melbourne (www.zoo.org.au) rund 105 Euro, in Sydney (www.taronga.org.au) ab 120 Euro, Kinder etwa 75 Euro, in Sydney um 95 Euro.
St. Gallen: Rendezvous mit Stachelschwein
Nachtschwärmerprogramm nennt das "Abenteuerland Walter Zoo" in Gossa bei St. Gallen sein Familienangebot. Vom 5. Juli bis 18. Oktober erkunden große und kleine Gäste den Zoo, stärken sich am Lagerfeuer mit einem nächtlichen Imbiss, bevor sie im Indianer-Tipi mitten im Zoo übernachten. Kinder bis 16 Jahre zahlen dafür rund 38 Euro, Erwachsene gut 50 Euro www.walterzoo.ch).
Heidelberg: Im Mondlicht schnattern die Flamingos
In Heidelberg ziehen beim Zoo-Camp Kinder zwischen acht und zwölf Jahren mit Betreuern bei einer Nachtwanderung durch den Zoo. Ausgerüstet sind sie mit Fackeln, Nachtsichtgerät und Fledermaus-Detektor, um die nachtaktiven Tiere zu beobachten. Spannend ist auch der mitternächtliche Besuch im Raubtierhaus. Den Schlaf in der Tapirscheune begleiten das Schnattern der Flamingos, das Brüllen der Mähnenrobben und die unheimlichen Rufe der Keas - fast so wie in einem Camp mitten in der Wildnis. Nach einem ausgiebigen Frühstück und einem kleinen Morgenprogramm werden die Kinder dann von ihren Eltern wieder abgeholt. Das Camp kostet 50 Euro pro Kind (http://initiative-zooerlebnis.de).
Saarbrücken: Was machen Menschenaffen nachts?
Ebenfalls an junge Tierfreunde von sieben bis zwölf Jahre wendet sich der Saarbrücker Zoo. Sie erkunden, was Flughunde, Schlangen und Menschenaffen nachts so machen und übernachten nach dem Grillen gemeinsam im Forscherhaus. Von dort brechen sie nach dem Frühstück zu einer Morgenrunde auf, bevor die Betreuer sie wieder ihren Etern übergeben. Termine und Preise gibt es telefonisch unter der Nummer 0681/98044-0.
Köln: Lustiges Geräuscheraten im Zelt
Im Kölner Zoo lernen die Nachtgäste erst den ganzen Tag über die Arbeit der Tierpfleger hautnah kennen: Sie bereiten Futter zu und misten auch aus. Wenn dann der letzte Besucher gegangen ist, machen die Arbeiter es sich am Feuer gemütlich und grillen. Dann geht es bei der Nachtführung zu Tigern, Eulen und Affen. Im Zelt kann man dann versuchen, die Geräusche zu erraten, die ungefiltert durch den dünnen Stoff klingen. Das Zeltcamp kostet für Kinder ab 90 Euro, für Erwachsene ab 120 Euro (www.zoo-koeln.de).
Wer die nächtlichen Geheimnisse im Zoo erkunden will, der muss sich oft allerdings gedulden. Die Nachtcamps sind begehrt und daher schnell ausgebucht. Ein kleiner Ersatz ist vielleicht eine Abend- oder Nachtführung, die manche Zoos anbieten.
Rainer Krause
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