Ticketpakete für Globetrotter

München - Airpässe sind eine wenig bekannte Sparvariante für jeden, der große Regionen bereisen möchte.
Das Prinzip ist einfach: Reisende kaufen sich für ihre Urlaubsregion Flugcoupons, die sie vor Ort gegen Tickets eintauschen. Das ist viel günstiger, als sich die einzelnen Flugscheine zu kaufen. Dabei ist das Angebot kaum überschaubar. Wir sagen, welche Airpässe es gibt, und worauf Urlauber achten müssen
Acht verschiedene Airpässe für die USA
Unzählige Angebote sind rund um den Globus auf dem Markt. Darunter sind exotisch klingende wie "Discover Ukraine" oder "Visit Micronesia". Spannung versprechen der "Discovery Airpass" für sechs asiatische Ländern einschließlich Chinas und der "Aero Postal Easy Pass" zwischen Miami, Lima, Bogota, mehreren karibischen Inseln und Venezuela.
Die Masse der Offerten allerdings ist vor allem für Menschen interessant, die in der Urlaubsregion mehr als nur einen Strand sehen wollen. Beispiel USA: Da haben Reisende aktuell die Wahl zwischen acht verschiedenen Pässen. Einer davon ist der "Oneworld North America" von American Airlines, der auf zahlreiche andere Weltregionen ausgedehnt werden kann. Die Preise beginnen bei 100 Dollar (rund 64 Euro) für einen Coupon auf der Kurzstrecke und reichen bis zu 330 Dollar (210 Euro) für einen Fernflug.
Südseeträume mit dem Flugpass
Jede Menge Möglichkeiten bietet auch der Konkurrenz-Airpass "Visit North America" der Star Alliance (Lufthansa, Thai, United und andere). Die Flugpreise richten sich dabei nach Entfernungszonen, für die jeweils ein Coupon eingelöst werden muss. Die kosten durchschnittlich 130 Dollar (83 Euro). Für die Strecke von New York nach San Francisco zahlt der Reisende so rund 260 Dollar (186 Euro). Tahiti, Bora Bora, Maupiti, Raiatea - wer die Südsee sehen möchte, ist mit dem "Air Tahiti Airpass" bestens bedient. Ein Flug kostet um 75 Dollar, den Pass gibt es für 210 bis 596 Euro je nach Zahl der Inseln (und nach Gepäckgewicht). Auch Südamerika können Globetrotter günstig bereisen - etwa mit dem "Brazil Airpass" von TAM. Er gilt maximal 30 Tage, kostet ab 479 bzw. 529 Dollar (306/337 Euro) und ermöglicht Flüge vom Amazonas-Gebiet nach Rio, vom Rio Grande nach Porto Alegre.
Die Kampfpreise sind an Regeln gebunden
Einen Haken allerdings haben die Ticket-Pakete: Die Kampfpreise, die bis zu 80 Prozent niedriger liegen als die regulären Tarife, sind an diverse Regeln gebunden. Das beginnt damit, dass der Reisende nicht aus der Urlaubsregion stammen darf. Europa-Airpässe sind also für Bundesbürger tabu. Weitere Bedingung: Die Anreise muss in der Regel mit einem Langstreckenflug der jeweiligen Fluggesellschaft oder der Airline-Allianz beginnen, der aber nur selten im Airpass-Programm enthalten ist. Außerdem sind die Airpässe meist nur 30 bis 60 Tage gültig. Die Zahl der Zwischenstopps ist begrenzt, in den USA sind höchstens zwei transkontinentale Flüge erlaubt, manche Airpässe muss man zwingend bereits in Deutschland buchen. Tipp: Planen Sie Ihre Reise mit allen Aufenthalten möglichst genau und vergleichen Sie auf dieser Basis die Angebote der in Frage kommenden Airlines. Ab und zu sind Billigtickets auch günstiger als die Verbindungen per Airpass.
Ein Hauch von Abenteuer in klusive
Trotzdem: Die Päckchen-Offerten bieten ein Gefühl von Freiheit - und ein gutes Stück Abenteuer ist oft auch mit dabei.
Weitere Informationen
Einen Überblick bietet die US-Website www.airtimetable.com. In Deutschland gibt es internationale Airpässe zum Beispiel über die Firma Skyways (www.skyways.de, Telefon 089/33007655).
Marc Reisner