Reise stornieren? Das müssen Australien-Urlauber jetzt wissen

Seit Wochen wüten die Feuer in Australien. Millionen Tiere sollen durch die Buschbrände in New South Wales und den Küstenregionen getötet worden sein. Tausende Einheimische und auch Touristen werden evakuiert und in Sicherheit gebracht. Wer für die kommenden Monate einen Urlaub in Down Under geplant hat, steht nun vor der Frage: Die Reise antreten oder stornieren?
Zu allererst sollten Urlauber prüfen, inwieweit das Reiseziel überhaupt betroffen ist. Die australische Tourismusseite bietet eine Übersicht über die einzelnen Regionen und die betroffenen Gebiete, die regelmäßig aktualisiert wird. Außerdem empfiehlt das Auswärtige Amt, die Nachrichten und Wetterberichte der lokalen Medien zu verfolgen.
Reise-Literatur zu Australien finden Sie hier
Reiserecht bei Pauschal- und Individualreisen
Findet die Reise erst in ein paar Monaten statt, sollten Urlauber diese nicht übereilt absagen. Das gilt sowohl für Pauschal- als auch Individualreisen. Zwar besteht bei Pauschalbuchungen die Möglichkeit gebührenfrei zu stornieren, wenn die Höhepunkte des Aufenthalts ausfallen (BGH-Entscheidung, Az.: X ZR 44/17). Was diese Hauptattraktionen sind, hängt im Einzelfall aber vom Zuschnitt der Reise ab.
Außerdem können nach dem Ende einer Katastrophe die Schäden eventuell bereits beseitigt sein, bevor Urlauber die Reise antreten. Somit wären Hauptattraktion wieder zugänglich und der Veranstalter muss das Geld nicht zurückerstatten. In jedem Fall rät die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen dazu, Umbuchungsangebote des Veranstalters zu prüfen.
Auch eine Reiserücktrittsversicherung greift im Fall der Buschfeuer nicht. Die Police zahlt lediglich bei Krankheit oder beim Tod eines Angehörigen vor der Reise. Individualreisende sollten sich darauf einstellen, dass sie ihr Geld nicht wiederbekommen. Wer Flug und Hotel einzeln bucht, trägt das Risiko selbst.
Was tun, wenn man schon dort ist?
Viele Veranstalter bieten ihren Kunden, die bereits in Australien sind, an, ohne Mehrkosten umzubuchen. Auf Anfrage erklärte etwa TUI, dass Urlauber in den betroffenen Gebieten zunächst für Anreisen bis einschließlich 3. Februar ihre Rundreise, ihr Hotel oder ihren Camper gebührenfrei umbuchen können. Kunden könnten zudem den Reiseverlauf nach ihren Vorstellungen anpassen, das beinhalte auch die Stornierung betroffener Hotels. TUI hat nach eigenen Angaben derzeit 80 Gäste im südlichen New South Wales, die meisten davon in Sydney.