Nofretetes neue Heimat

Berlin - Nach 70 Jahren steht die Büste der Nofretete wieder im Neuen Museum auf der Berliner Museumsinsel. Ihr Anblick fasziniert nicht nur Kunst-Experten.

Gestreckter Hals, energisches Kinn, klarer Blick nach vorn und - nun ja, man muss es sagen - abstehende Ohren: Trotzdem wurde Nofretete die berühmteste Dame der Frühantike. Ihre Büste steht nach 70 Jahren der Irrungen wieder im frisch aufgebauten Neuen Museum auf der Museumsinsel in Berlin. Und sie bildet den strahlenden Höhepunkt des mit ihr umgezogenen Ägyptischen Museums. 70 Jahre sind für die ägyptische Königin natürlich ein Klacks, wenn man bedenkt, dass sie im 14. Jahrhundert vor Jesus Christus zur Welt kam.

Für die deutsche Museumslandschaft und für das Reiseziel Berlin ist dies gleichwohl ein Meilenstein. Das gilt auch für das Gebäude selbst: In zehn Jahren mühsamer Kleinarbeit hat es der britische Architekt David Chipperfield von der geschundenen Ruine zum strahlenden Architekturwunder gewendet. Mit archäologischen Mitteln rekonsturierte er das in Schutt und Asche liegende klassizistische Meisterwerk des Schinkel-Schülers Friedrich August Stüler. Und wo es nichts mehr zu rekonstruieren gab, inszenierte er den Raum eben neu. Die Treppenhalle ist ein schönes Beispiel. Und natürlich der achteckige Nordkuppelsaal - Nofretetes neue Heimat. Tipp: Im Internet kann man Tickets ohne Schlangestehen bestellen. Weitere Informationen im Internet unter www.neues-museum.de.

hwr/srt