Kehraus mit Ski und Hexenbesen

In den Bergen treiben die Skiorte nach altem Brauch lautstark den Winter aus.
Monika Reisner |
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Trommelweiber im Ausseerland

Für Wintersportler im Ausseerland in der Steiermark werden die Abfahrten von Sandling, Loser und Tauplitzalm in der fünften Jahreszeit zur Nebensache. Denn vom 5. bis zum 8. März beherrschen die Trommelweiber den Fasching. Es sind ausschließlich Männer, gekleidet in weite Nachtgewänder des 19. Jahrhunderts mit Spitzenhauben und Rüschen. Nach der Überlieferung verspotten sie die Bürgerfrauen, die nachts ihre Männer in den Wirtshäusern suchen. Am Faschingsdienstag freuen sich die Kinder auf die Flinserl. Die Frühlingsfiguren, gekleidet in schwere, prächtige Stoffe und mit Silberflitter verziert, beschenken die Kleinen mit Nüssen und Früchten.
TVB Ausseerland/srt-Bild/Archivbild 5 Trommelweiber im Ausseerland Für Wintersportler im Ausseerland in der Steiermark werden die Abfahrten von Sandling, Loser und Tauplitzalm in der fünften Jahreszeit zur Nebensache. Denn vom 5. bis zum 8. März beherrschen die Trommelweiber den Fasching. Es sind ausschließlich Männer, gekleidet in weite Nachtgewänder des 19. Jahrhunderts mit Spitzenhauben und Rüschen. Nach der Überlieferung verspotten sie die Bürgerfrauen, die nachts ihre Männer in den Wirtshäusern suchen. Am Faschingsdienstag freuen sich die Kinder auf die Flinserl. Die Frühlingsfiguren, gekleidet in schwere, prächtige Stoffe und mit Silberflitter verziert, beschenken die Kleinen mit Nüssen und Früchten.
Bruder Fritschi in Luzern

Auch in der Schweiz sind die Narren los. Vor allem in der Fastnachtshochburg Luzern versuchen sie in traditionellen Kostümen und Masken, den Winter in die Flucht zu schlagen. Der Schmutzige Donnerstag, der Hauptfasnachtstag, beginnt früh am Morgen mit der "Tagwach". Am gleichen Tag ziehen "Bruder Fritschi" und "Frau Fritschene", die Hauptfiguren der Luzerner Fasnacht, beim großen Umzug durch die Straßen. Der Höhepunkt des uralten Fruchtbarkeitskultes ist die Vermählung des "Fritschivaters" mit einem Luzerner Mädchen. Das ist nicht unbedingt eine Freude für die Jungfrau: Ihr Gemahl sieht nicht nur alt aus, er ist auch hässlich und mit Warzen behaftet.
Schweiz Tourismus/srt-Bild Archivbild 5 Bruder Fritschi in Luzern Auch in der Schweiz sind die Narren los. Vor allem in der Fastnachtshochburg Luzern versuchen sie in traditionellen Kostümen und Masken, den Winter in die Flucht zu schlagen. Der Schmutzige Donnerstag, der Hauptfasnachtstag, beginnt früh am Morgen mit der "Tagwach". Am gleichen Tag ziehen "Bruder Fritschi" und "Frau Fritschene", die Hauptfiguren der Luzerner Fasnacht, beim großen Umzug durch die Straßen. Der Höhepunkt des uralten Fruchtbarkeitskultes ist die Vermählung des "Fritschivaters" mit einem Luzerner Mädchen. Das ist nicht unbedingt eine Freude für die Jungfrau: Ihr Gemahl sieht nicht nur alt aus, er ist auch hässlich und mit Warzen behaftet.
Schellenrührer in Mittenwald

Sie kommen aus einer fernen, alten Welt und treiben ihr Unwesen nur zwischen Unsinnigem Donnerstag und Faschingsdienstag: Da verjagen die Maschkera in Mittenwald mit grausigen Holzlarven lärmend und musizierend die Winterdämonen. Die Jacklschutzer, vier vermummte Gesellen, tragen eine lebensgroße Strohpuppe - den Winter. Er ist nun besiegt, sie werfen ihn mit jubelnden Schreien immer wieder in die Höhe. Höhepunkt des Kehraus ist der Unsinnige Donnerstag, dieses Jahr am 3. März. Dann ziehen die Schellenrührer mit zwölf Kuhglocken um die Hüfte durch den Ort. Raunzend und stampfend fallen sie in eine Gaststätte ein und greifen sich ein Mädchen zum Tanzen. Falls sie keines vorfinden, sagen sie schon mal einem Einheimischen mit spöttischen Sprüchen die Meinung - und sind dann schnell wieder weg.
TVB /srt-Bild / Archivbild 5 Schellenrührer in Mittenwald Sie kommen aus einer fernen, alten Welt und treiben ihr Unwesen nur zwischen Unsinnigem Donnerstag und Faschingsdienstag: Da verjagen die Maschkera in Mittenwald mit grausigen Holzlarven lärmend und musizierend die Winterdämonen. Die Jacklschutzer, vier vermummte Gesellen, tragen eine lebensgroße Strohpuppe - den Winter. Er ist nun besiegt, sie werfen ihn mit jubelnden Schreien immer wieder in die Höhe. Höhepunkt des Kehraus ist der Unsinnige Donnerstag, dieses Jahr am 3. März. Dann ziehen die Schellenrührer mit zwölf Kuhglocken um die Hüfte durch den Ort. Raunzend und stampfend fallen sie in eine Gaststätte ein und greifen sich ein Mädchen zum Tanzen. Falls sie keines vorfinden, sagen sie schon mal einem Einheimischen mit spöttischen Sprüchen die Meinung - und sind dann schnell wieder weg.
Funkenwochenende in Vorarlberg
Am Sonntag nach Aschermittwoch steht gleich eine ganzes österreichisches Bundesland Kopf: Vorarlberg - und das bereits seit Jahrhunderten. Am 12. und 13. März ist das Funkenwochenende; da brennen die Zünfte in sämtlichen Gemeinden, ob im Brandnertal, unterhalb der Abfahrten der Silvretta-Nova-Region im Montafon oder im Gebiet Klostertal, Holztürme und -haufen ab. Explodieren dabei die mit Pulver gefüllten Hexenfiguren, ist das Hallo groß. Zu Feuerwerk und Blasmusik gibt es Funkenküchle aus Hefeteig und wärmenden Glühwein.
Anneliese Engstler / Vorarlberg Tourismus / srt-Bild 5 Funkenwochenende in Vorarlberg Am Sonntag nach Aschermittwoch steht gleich eine ganzes österreichisches Bundesland Kopf: Vorarlberg - und das bereits seit Jahrhunderten. Am 12. und 13. März ist das Funkenwochenende; da brennen die Zünfte in sämtlichen Gemeinden, ob im Brandnertal, unterhalb der Abfahrten der Silvretta-Nova-Region im Montafon oder im Gebiet Klostertal, Holztürme und -haufen ab. Explodieren dabei die mit Pulver gefüllten Hexenfiguren, ist das Hallo groß. Zu Feuerwerk und Blasmusik gibt es Funkenküchle aus Hefeteig und wärmenden Glühwein.
Zussln am Stilfserjoch

In Prad am Stilfserjoch ziehen am 3. März die Zussln einen alten Holzpflug durch die Gassen. Ganz in Weiß gekleidet, mit bunten Maschen und Krepppapierblumen geschmückt, trägt jeder von ihnen Kuhglocken um die Hüfte - rund 20 Kilogramm schwer. Stundenlang stapfen sie durch das Südtiroler Dorf, vertreiben mit dem Lärm die bösen Geister und wecken gleichzeitig das Korn auf. Doch in Prad ist es den Skifahrern egal, wie intensiv der Winter vertrieben wird - das nahe gelegene Skigebiet von Sulden mit seinen 40 Pistenkilometern zählt zu den schneesichersten der Alpen.
TVB/srt-Bild/Archivbild 5 Zussln am Stilfserjoch In Prad am Stilfserjoch ziehen am 3. März die Zussln einen alten Holzpflug durch die Gassen. Ganz in Weiß gekleidet, mit bunten Maschen und Krepppapierblumen geschmückt, trägt jeder von ihnen Kuhglocken um die Hüfte - rund 20 Kilogramm schwer. Stundenlang stapfen sie durch das Südtiroler Dorf, vertreiben mit dem Lärm die bösen Geister und wecken gleichzeitig das Korn auf. Doch in Prad ist es den Skifahrern egal, wie intensiv der Winter vertrieben wird - das nahe gelegene Skigebiet von Sulden mit seinen 40 Pistenkilometern zählt zu den schneesichersten der Alpen.

Die schönsten Faschingsbräuchen in den Bergen: Kicken Sie sich durch!

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