In netter Gesellschaft
Bei der Buchung
Der überholten Vorstellung, Reisebusse seien eng und altmodisch, begegnen die Busunternehmer mit immer mehr Luxus. Schlafsessel mit Fußstützen, Klimaanlage, Garderobe, Video und Toilette sollten selbstverständlich sein. Wer die Fünf-Sterne-Kategorie bucht, darf mindestens 81 Zentimeter Sitzabstand erwarten, das bietet im Flugzeug meist nur die Business-Klasse. Zahlreiche Busunternehmer offerieren einen Taxi- und Koffertransfer zum Treffpunkt.
Vor der Reise
Bereits zu Hause hat der Kenner eine Tasche mit Schultergurt oder seinen Rucksack fürs Handgepäck gepackt. So hat man während der Pausen das Wichtigste bei sich und doch beide Hände frei. Ins Bordgepäck gehört alles, was während der Fahrt benötigt wird: Handy, Sonnenbrille, Erfrischungstuch, bei Nachtfahrten auch eine Decke. Denn an den Koffer kommt man nicht mehr heran, sobald der Bus erst einmal rollt. Routiniers nehmen lieber einen großen als zwei kleine Koffer, die man doch nicht auf einmal ziehen kann.
Die Abreise
Am Reisetag selbst empfiehlt es sich, mit einem Zeitpolster aufzustehen. Angezogen wird bequeme Kleidung - Schal oder Tuch nicht vergessen, damit der Nacken nicht steif wird. Ausweis, Geld und Scheckkarte gehören in einen Geldgürtel oder Brustbeutel.
Unterwegs
Im Bus Erfahrene Busreisende sind frühzeitig am Abfahrtsplatz. Dann können sie sich bequem die besten Sitze aussuchen. Einige Veranstalter reservieren auch Plätze. Wem leicht schlecht wird, der setzt sich am besten in die Fahrzeugmitte; da schaukelt es am wenigsten. Die beste Luft herrscht hinten - Klimaanlagen blasen immer von hinten nach vorn. Dort ist auch mehr Raum für ein Nickerchen. Der beste Platz in den modernen Doppeldeckerbussen ist jedoch der Platz über dem Fahrer. Die Vorteile liegen dem Busurlauber hier zu Füßen: viel Beinfreiheit und ein traumhafter Panoramablick. Damit wäre die Sitzplatzfrage geklärt; der verbleibende Hauptstreitpunkt ist die Beschallung.
Rücksichtsvolle Reisende haben für ihre Lieblingsmusik einen guten Kopfhörer dabei. Den größten Gefallen tut derjenige dem Fahrer, der sich kräftig an den bordeigenen Getränken bedient. Denn dessen Geschäft mit Cola, Bier und Mineralwasser geht immer auf seine eigene Rechnung, und sein Grundgehalt ist nicht gerade üppig. Allzu viel sollte man allerdings während der Fahrt nicht essen und trinken, sonst wird einem leicht unwohl. Und besonders bequem sind Bustoiletten auch nicht. Ein kleines Nickerchen unterwegs tut gut. Clever, wer für die Nachtfahrt ein eigenes Kopfkissen und eine leichte Decke dabeihat. Profis schwören auf aufblasbare Nackenhörnchen, die den Kopf in entspannter Position auf den Schultern ruhen lassen. Übrigens: Der Sicherheitsgurt, den alle neuen Reisebusse haben müssen, sollte auch im Schlaf angelegt bleiben.
Bei einem Halt
Clevere Busreisende haben sich schon vor der Fahrt beim Fahrer erkundigt, wann und wie oft er anhalten wird. Sich zwischendrin die Füße zu vertreten kann nicht schaden. Nach langem Sitzen freut sich der Körper über etwas Bewegung. Vorgeschrieben sind 45 Minuten Pause nach viereinhalb Stunden Lenkzeit. Meist geht es aber alle zwei Stunden auf einen Parkplatz. Da heißt es auch in tiefer Nacht, hellwach zu sein und sich Parkposition und Nummer des Reisebusses zu merken. Schon mancher Fahrgast ist nach dem Stopp in den falschen Bus eingestiegen und landete in Straßburg statt in Südtirol - nur die Koffer, die waren im anderen Bus.
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