Im Rausch von Blumen und Blüten
Mit dem eigenen Auto oder auf einer organisierten Busreise zu den schönsten Blütenzielen Europas.
Die Sonne lacht, es grünt und blüht: Was gibt es da Schöneres, als dem Alltagsstress für ein paar Tage ein Schnippchen zu schlagen? Gerade jetzt lockt das Frühjahr mit Reiseideen voller Licht und Wärme. Wir stellen die schönsten blühenden Landschaften vor.
Deutschland: Am Bodensee ist die Blüte bereits im Gang
Dort sorgt das milde Klima auf der Insel Mainau schon für wahre Blumenexplosionen. Noch bis Anfang Mai läuft die große Orchideenschau im Palmenhaus mit mehr als 3000 der prachtvollen Gewächse, im Mittelpunkt stehen dieses Jahr die Dendrobien. Im Park versetzen schon ab Mitte April Millionen von Tulpen, Narzissen und Hyazinthen die Besucher in einen wahren Farbrausch. Ab Mai blühen auch Azaleen und Rhododendren am halbschattigen Osthang.
Italien: Bereits die Anreise zum Gardasee ist ein Genuss.
Sie geht Ende April mitten durch die Südtiroler Apfelblüte. Und dann erst der See selbst: Auf den Gipfeln rundum liegt noch Schnee, während am Ufer Oleander und Zitronen in der warmen Frühjahrssonne um die Wette blühen; Palmen, Zypressen und Olivenbäume säumen die Promenaden. Auf dem Besichtigungsprogramm stehen bezaubernde Dörfer wie Malcesine und Sirmione mit ihren imposanten Scaliger-Burgen - und dazu natürlich ein Ausflug nach Verona.
Spanien: Es grünt so grün, wenn Spaniens Blüten blühen...
Anfang Mai sind an der Costa Brava die Kenner noch unter sich. Bester Ort für unternehmungslustige Individualisten ist das Fischerstädtchen Blanes: Auf der blumengeschmückten Promenade Glorieta de la Marina lässt es sich herrlich zwischen Palmen, Pinien und Rosenbögen spazieren. Oben auf der Klippe über der weißen Altstadt lockt einer der schönsten Botanischen Gärten des Mittelmeers mit 4000 mediterranen Kleinoden: Marimurtra, 1925 vom deutschen Orangenhändler Karl Faust angelegt. Von Blanes fährt man übrigens bequem in 90 Minuten mit der gemütlichen Bimmelbahn nach Barcelona.
Frankreich: Frühling an der Côte d’Azur
Kaiser und Könige schätzten das milde Klima an der Cote d'Azur. Auf Nizzas Promenade des Anglais mischen sich südländische Lebensfreude und internationale Eleganz. In den Gärten stehen gelb leuchtende Mimosen, Orangen und Zitronen tragen leuchtende Früchte. Unbeschreiblich ist der Duft auf dem Blumenmarkt in der pittoresken Altstadt. Ein Ausflug über die weltberühmte Küstenstraße Grand Corniche führt nach Monaco; vor dem Wachwechselzeremoniell am Fürstenpalast geht es zum Exotischen Garten mit seinen 7000 Kakteenarten. Unvergesslich: die Lavendelfelder auf dem Weg zur Parfumstadt Grasse, wo auch Veilchen und Nelken, Jasmin und Mimosen zu edlen Essenzen destilliert werden.
Frankreich: Schlösser- und Blütenpracht im Loiretal
Kennen Sie Kir Royal? Die Cassisbeeren dafür wachsen im lieblichen Loiretal südlich von Paris gleich neben Wein, Zitrusfrüchten und sogar Bananenstauden. Im Frühling gibt es also gleich doppelt Grund für eine Reise durch die anmutige Flusslandschaft, den "Blütengarten Frankreichs": die weltberühmten Loireschlösser und die herrliche Natur. In den kunstvoll gestutzten Gartenanlagen des Brückenschlosses Chenonceau und des Parc Floral de la Source in Orléans entfachen Narzissen und Hyazinthen eine wahre Frühlings-Symphonie, die erst im Juni vom Duft der hunderttausend Rosenstöcke abgelöst wird.
Norwegen: Frühling in den Fjorden
In Norwegen beginnt er naturgemäß etwas später als bei uns. Doch wer einmal die prachtvolle Apfelblüte im norwegischen Sogndal unmittelbar am tiefsten Fjord der Welt erlebt hat, der wird dieses Frühlingsgefühl so schnell nicht vergessen. Das Obst wird hier besonders süß und schmackhaft, weil es im Sommer Tag und Nacht Sonne hat. Ein Apfel bekommt auf diese Weise fast doppelt so viele Sonnenstunden wie in Spanien. Auch sonst geizt das Fjordland nicht mit Reizen: Saftiges Grün und weiße Gletscher, wunderschöne Wasserfälle und atemberaubende Küsteneinschnitte machen den nordischen Frühling zum Erlebnis.
Hans-Werner Rodrian
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