Hundertwasser in Niederbayern

Einem niederbayerischen Dickschädel verdankt das Städtchen Abensberg einen Bau des verstorbenen österreichischen Künstlers Hundertwasser.
Er funkelt in Rot, Blau und Gold. Er besitzt zipfelmützenartige Erker und Türmchen. Und er trägt stolz eine goldene Kugel an der Spitze: Kein Zweifel, in Abensberg steht ein echter Bau des verstorbenen österreichischen Künstlers Friedensreich Hundertwasser - eben der Hundertwasserturm. Dass es dazu kam, ist das Werk eines niederbayerischen Dickschädels. Brauereichef Leonhard Salleck von der örtlichen Weißbierbrauerei Kuchelbauer bildete sich Ende der 1990er-Jahre eine architektonische Attraktion für seine kleine Brauerei ein. Er schrieb den weltberühmten Künstler Hundertwasser an, und der fand die Idee tatsächlich verrückt genug, um mitzumachen. Kurz nachdem er die Skizzen erstellt hatte, starb Hundertwasser allerdings. Salleck ließ sich davon nicht beirren, beauftragte den Hundertwasser-Architekten Peter Pelikan und ließ sich die Pläne ausarbeiten.
Zehn Jahre und einige Kompromisse mit dem Landesdenkmalamt später kann der 35 Meter hohe Turm seit Anfang 2010 endlich besichtigt werden - natürlich nur im Rahmen einer Brauereiführung, denn dafür soll er schließlich werben. Und schließlich ist die Brauerei für den Abensberger Bräu ebenfalls ein begehbares Gesamtkunstwerk, vom Gewölbekeller mit Leonardo da Vincis "Abendmahl", dem Weißbierhimmel mit den Zwergen, der weltweit größten Sammlung von Weißbiergläsern (4200 Stück) bis hin zum neuen Bierkunstturm. Zu sehen sind dabei unter anderem typische Kachelarbeiten im Stile Friedensreich Hundertwassers und der Bierengel Aloisius. Dann darf der Besucher hinauf auf die Aussichtsplattform, von der der Blick weit in die Hallertau reicht, das immer noch größte Hopfenanbaugebiet der Welt. Und eine Weißbierprobe gibt es anschließend natürlich auch noch. Preis: 11 Euro.
Weißbierbrauerei Kuchelbauer, Römerstr. 5-9, 93326 Abensberg, Telefon 09443/9101-0, www.kuchlbauer.de
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