Flugmodus: Was passiert, wenn ich mich im Flugzeug nicht daran halte?

Wer schon einmal geflogen ist, kennt die Ansage, Geräte wie das Smartphone vor dem Start bitte auszuschalten oder in den Flugmodus zu versetzen. Doch was geschieht, wenn man sich daran nicht hält?
(wue/spot) |
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Vorgaben zur Nutzung von Smartphones und anderen Geräten im Flugzeug hat die EASA schon 2014 deutlich gelockert.
Vorgaben zur Nutzung von Smartphones und anderen Geräten im Flugzeug hat die EASA schon 2014 deutlich gelockert. © iStock via Getty/RossHelen
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Einst durfte man Handys an Bord von Flugzeugen meist generell nicht nutzen. Diese Zeiten haben sich allerdings schon lange geändert. Den bekannten Hinweis, elektronische Geräte wie das Smartphone auszuschalten oder in den Flugmodus zu versetzen, hört man oft nur bei Start oder Landung. Was passiert, wenn man sich nicht daran hält?

Viele haben Handy schon ohne Flugmodus genutzt

Mit 42 Prozent gibt bald die Hälfte der deutschen Befragten in einer Erhebung des Digitalverbandes Bitkom zu, schon heimlich ein Gerät ohne den Flugmodus genutzt zu haben, wie im Juni mitgeteilt wurde. In der Altersgruppe der 16- bis 29-Jährigen seien es sogar 54 Prozent, bei den 65-Jährigen und älter nur 18 Prozent.

Zwar handelt es sich beim Ausschalten der Geräte oder beim in den Flugmodus schalten um eine Vorsichtsmaßnahme, Passagiere müssen aber nicht befürchten, gleich abzustürzen, nur weil jemand an Bord ein Smartphone benutzt. "Der Flugmodus soll verhindern, dass elektronische Geräte die Bordtechnik und den Funkverkehr stören", erklärt Dr. Sebastian Klöß vom Bitkom in einer Mitteilung.

"Dann ist der Autopilot auf dieses Signal angewiesen"

Tatsächlich sollte der Flugmodus aber aktiviert werden, auch wenn im Regelfall keine Gefahr droht. "Also grundsätzlich muss man sagen, es ist nicht gefährlich, weil natürlich das Flugzeug in seiner Auslegung redundant ist. Also alle Systeme sind mehrfach vorhanden und natürlich auch isoliert gegen Einflüsse von außen", erklärt der Pilot Felix Möcke dem Radiosender "Bayern 1".

Es habe demnach "aber wohl vor zwei, drei Jahren, als 5G zugelassen wurde in den USA" einen Fall gegeben, bei dem "der Radarhöhenmesser des Flugzeugs und diese 5G-Wellen auf einer Wellenlänge gesendet haben". Dadurch sei es offenbar zu Interferenzen gekommen. "Es hat dazu geführt, dass es falsche Anzeigen im Cockpit gab. Das ist jetzt grundsätzlich auch erst mal kein Riesenproblem. Aber wenn wir zum Beispiel bei Nebel, also schlechtem Wetter, automatisch landen, dann ist der Autopilot auf dieses Signal angewiesen." In Europa sei dies allerdings ausgeschlossen, da dort andere Frequenzen zum Einsatz kämen.

Anzeige für den Anbieter Instagram über den Consent-Anbieter verweigert

Gerade bei Nebel müsse man aufpassen. In einem Instagram-Beitrag von NDR2 aus Juni, der auch über Möckes Account "pilot.flying_felix" veröffentlicht wurde, wird er so zitiert: "Bei Nebelwetterlagen brauchen wir den [Radarhöhenmesser]. Wenn der falsche Daten liefert, dann kann man nicht landen, muss den Anflug abbrechen - dann sollen die Handys im Flugmodus sein."

EASA: Meist können Geräte benutzt werden

Vorgaben zur Nutzung von Handys im Flugzeug hatte die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) im Jahr 2014 deutlich gelockert. "Die neuen Richtlinien ermöglichen es Fluggesellschaften zu erlauben, PEDs eingeschaltet zu lassen, ohne dass sie in den 'Flugmodus' versetzt werden müssen", hieß es schon vor mehr als zehn Jahren in einer Mitteilung. Mit PEDs sind "portable electronic devices", also tragbare elektronische Geräte gemeint. Als Beispiele wurden neben Smartphones auch Tablets, Laptops oder E-Reader genannt. Es wurde aber noch einmal darauf hingewiesen, dass Passagiere stets den Anweisungen des Flugpersonals folgen müssen, denn Sicherheit gehe vor.

"In den meisten Fällen können wir heutzutage unsere Laptops, Smartphones, E-Reader, Tablets usw. während eines Großteils des Fluges benutzen (Ausnahmen gelten z.B. beim Start und bei der Landung)", heißt es aktuell auf der Internetseite der EASA. "Es gilt jedoch zu bedenken, dass tragbare elektronische Geräte die Flugzeugausrüstung stören können, die je nach Flugzeugtyp unterschiedlich ist. Aus diesem Grund verlangen Fluggesellschaften in der Regel, dass Sie solche Geräte jederzeit in den 'Flugmodus' schalten."

Nicht wegen des Flugzeugs, wegen der Kosten...

Unter anderem die Verbraucherzentrale weist unterdessen auf mögliche Kosten hin. "Nutzen Sie Ihr Handy im Flugzeug ohne eingeschalteten Flugmodus, zum Beispiel um Urlaubsfotos zu verschicken, kann es teuer für Sie werden. Es können hohe Roaming-Kosten entstehen", wird auf der Webseite gewarnt. Handys könnten sich zudem ins Netz an Bord einwählen, ohne dass Nutzerin oder Nutzer dies möchten.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Agentur spot on news. Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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