Flair wie am Meer
Floaten, Turmtauchen und Indoor-Surfen: An diesen sechs Zielen genießen Sie maritimes Urlaubsflair auch mitten in Deutchland.
Berlin: Per Lift durchs Aquarium Das gibt es nur in Berlin: einen 25 Meter hohen, gläsernen Lift mitten durch ein gigantisches Aquarium. Der "Aquadom" ist die Top-Sensation und der Abschluss des Sea Life Berlin und steht im Foyer des Radisson Hotels im DomAquarée. Der elf Meter durchmessende Zylinder aus Acrylglas fasst mehr als eine Million Liter Wasser, in ihm schwimmen rund 2500 exotische Fische. Der Glasaufzug in seiner Mitte führt vorbei an bizarren Riffs und mitten durch farbenprächtige Fischschwärme. Vor den Augen der rund 30 Passagiere tummeln sich Tausende von bunten Meeresfischen wie Lippfische, Doktorfische, Kaiserfische und Feenbarsche. In schillernden Schwärmen ziehen sie während der fünfminütigen Fahrt vorbei, verstecken sich in den Nischen von vier turmhohen Basaltsäulen. Das angeschlossene Sealife Center führt große und kleine Besucher von den Quellen der Spree dem Lauf des Flusses folgend bis in die Nordsee. Tickets für die Fahrt durch den Aquadom gibt es nur zusammen mit dem Eintritt in die Aquarienwelt Sea Life (13,50 Euro Erwachsene, 10 Euro Kinder). Telefon 030/99280-0, geöffnet täglich ab 10 bis 18 Uhr, im Sommer bis 19 Uhr, Spandauer Str. 3. www.sealifeeurope.com.
Bad Tölz: Indoor-Surfen
Sie ist der Traum jedes Wellenreiters: die perfekte Welle, die nie zu Ende geht. Im Spaßbad Alpamare in Bad Tölz ist der Traum Wirklichkeit geworden. Endless Peak heißt der täuschend echte Wasserteppich, der eine wellenförmige Rampe hinaufschießt, die man dann einfach absurft. Ein passendes Board, um darauf stehend, liegend oder kniend die Welle zu reiten, kann man vor Ort mieten. Weil gleichzeitig nur ein bis zwei Surfer in die Welle dürfen, sollte man vorher reservieren. Dank weicher Polsterung ist das zehn Meter breite Brandungsbecken unter der hellen Glaskuppel prima geeignet, um eine echte Wellenreiter-Karriere zu starten. Für die passende Stimmung sorgen nicht nur die Zuschauer, sondern auch die karibische Hintergrundmusik und das tropische Klima. Tipp: Unter der Woche und abends ist am wenigsten los. Alpamare, Telefon 08041/509999, www.alpamare.de. Die Vierstundenkarte für das gesamte Bad kostet 25-28 Euro, der Aufpreis für die Surfanlage 3 Euro. Die Surfanlage ist von 11.30 bis 21.30 Uhr geöffnet. Zwei weitere deutsche Indoor-Surfanlagen gibt es übrigens in Siegburg und auf Borkum.
Flughafen: Dinner unter Wasser
Gaumenschmaus trifft Tiefenrausch: Möglich macht's das Mercure-Flughafenhotel in Aufkirchen beim Münchner Flughafen. Dem ist eines der weltweit größten Tauchsportzentren angeschlossen. Und so kann, wer will, zwischen Einchecken und Übernachten schwerelos in fünf Meter Tiefe durch zwei Millionen Liter Wasser gleiten. In acht miteinander verbundenen Becken finden Tauchbegeisterte gleich mehrere Kunst-Riffe, eine Gegenstromanlage, Tarierpark und ein Unterwasserfilmstudio. Wer noch keinen Tauchschein hat, der macht für 35 Euro einen Schnupperkurs. Sie wollen erst mal zuschauen? Dann bietet sich jeden Freitag- und Samstagabend ab 18 Uhr das große Sushi-Taucherbuffet mit echter Tiefseeatmosphäre im Restaurant "Divers World" an, das tatsächlich einer überdimensionalen Taucherglocke nachempfunden ist. Nicht versäumen: Aperitif und Digestif an der Unterwasserbar, von der man direkt in die künstlichen Tauchgründe blickt. Dazu passt wahrscheinlich am besten ein "Yellow Submarine"-Drink. Mercure Hotel Airport München, Telefon 08122/867-0, www.airporthotel-muenchen.de. Eine Übernachtung mit Tauchen und Divers Dinner kostet 98 Euro.
Dresden: Schweben in der Stille
Völlig losgelöst vom Diesseits: So fühlt man sich beim Floating. Das ist eine ganz besondere Entspannungstechnik, bei der der Körper ohne eigene Anstrengung in einem speziellen, muschelförmigen Tank schwebt. Wie im Toten Meer wird der darin liegende Mensch vom stark salzhaltigen Wasser angehoben, ein Gefühl von Schwerelosigkeit stellt sich ein. Im Tank ist es dunkel. Und völlig still. Der totale Reizentzug lässt Körper und Geist in einen wachen Schlafzustand driften, nach einstündigem Dahindümpeln im Salzwasser hat die Sole Verspannungen und Stress ganz einfach weggespült. Genau das ist das Ziel des Floatings: Der Kopf arbeitet noch, der Körper ist ausgeschaltet. Eine Tiefenentspannung stellt sich ein wie sonst nur bei Meditation oder kurz vor dem Tiefschlaf. Damit ist Floating der perfekte Kurzurlaub für alle gestressten Managertypen, die keine Zeit für einen richtigen Urlaub haben. Aber Spaß macht es allen anderen auch. Floating-Zentren gibt es inzwischen in vielen Großstädten. Besonders attraktiv für Einsteiger ist das Schwebebad Dresden - des hübschen ägyptischen Ambientes wegen und weil das Bad auch offene Floating-Pools und Floating für zwei anbietet. Schwebebad Dresden, täglich 10 bis 23 Uhr, Telefon 0351/4400127, www.schwebebad-dresden.de. Eineinhalb Stunden schweben für zwei Personen kosten 90 Euro.
Spreewald: Schwimmen mit Pinguinen
Das ist endlich mal eine frische Hallenbad-Idee: "Schwimmen Sie mit unseren Pinguinen um die Wette", ermuntert das Spreewelten-Bad in Lübbenau seine Gäste. Und die Aufforderung ist ernst gemeint: Nur durch eine Glasscheibe getrennt warten die Humboldtpinguine Paul und Tilly sowie ein Dutzend ihrer Freunde schon im Außenbecken auf zweibeinige Wasserratten. Für ihre außergewöhnliche Badeidee wurde die Betreibergesellschaft kürzlich gleich mit zwei Preisen ausgezeichnet: dem Deutschen Tourismuspreis und dem "Bäder-Oskar" EWA Marketing Award. Lübbenau liegt jeweils rund eine Autostunde von Berlin und Dresden entfernt im Herzen des Spreewalds. Tipp: Um die possierlichen und durchaus neugierigen Tiere besser beobachten zu können, lohnt es sich, eine Taucherbrille mitzunehmen. Zweimal täglich, um elf und um 15.30 Uhr, füttert der Tierpfleger die Pinguine; die Gäste dürfen dabei zuschauen und Fragen stellen. Spreewelten Sauna- und Badeparadies, Lübbenau/Spreewald, Telefon 03542/8941-60, www.spreewelten-bad.de
Siegburg: Abtauchen im Tauchturm
Im erst im Winter eröffneten Siegburger Badepark Oktopus steht Europas größter Tauchturm. Wer im Badepark Oktopus abtaucht, der findet viel Platz in mehr als drei Millionen Liter Wasser. Von der Oberfläche bis auf den Grund ist das Tauchbecken 20 Meter tief, oben 18 und unten immer noch 10 Meter breit. Höhe- oder besser gesagt Tiefpunkt auf dem "Meeresboden" ist ein kleines Atlantis aus den (natürlich nicht echten) Ruinen einer versunkenen Stadt, durch die still und schwerelos hindurch getaucht werden kann. Das gigantische Indoor-Tauchcenter ist Highlight des frisch runderneuerten Freizeitbads Oktopus. Außer dem gigantischen Tauchturm bietet die Anlage ein Hotel, sechs Rutschen mit bis zu 65 Metern Länge, eine 60 Stundenkilometer schnelle Indoor-Wellenreitanlage und natürlich eine zeitgemäße Wellnesszone mit Sauna und Dampfbad. Die Tageskarte zum Tauchen inklusive Tauchflasche und Bleigürtel kostet 41 Euro. Freizeitpark Oktopus, Zeithstr. 110, 53721 Siegburg, Telefon 02241/96997-12, siegburg.aqua-balance.com. www.dive4life.de
Hans-Werner Rodrian