Ferien wie im Westernfilm
Den Marlboro-Cowboy haben die Anti-Raucher-Kampagnen zum Absatteln getrieben. Die Helden von Bonanza und Dallas sind wie ihre Fans längst im Ruhestand. John Wayne ist tot, und die Kunst-Western von heute setzen auf Sozialkritik statt Cowboy-Romantik. Und doch ist er geblieben – der Mythos vom Wilden Westen. Der Traum vom wilden Ritt über die Prärie, von Nächten am Lagerfeuer, von Freiheit und Abenteuer wird noch immer geträumt. Und wenigstens für ein paar Wochen lässt er sich auch erfüllen – bei Ferien auf der Ranch. Doch Ranchurlaub ist nicht gleich Ranchurlaub. Von der Kategorie Landgasthof bis hin zu Fünf-Sterne-Plus-Luxus ist alles drin. Deshalb sollte vor dem Buchen gut überlegt werden, wie man seine Wildwest-Ferien verbringen möchte.
Dude Ranches: Wildwestflair mit Whirlpool
Hier ist gut aufgehoben, wer Erholung und Entspannung sucht und auf Komfort nicht verzichten möchte. Die Gastgeber haben von Viehzucht auf Tourismus als Haupterwerbsquelle umgestellt. Manche Ranches wurden auch aufgekauft, um sie touristisch zu nutzen. Entsprechend sind Reiten, Angeln und andere Outdoor-Aktivitäten angesagt. Statt rauchender Colts gibt es rauchende Steaks am Lagerfeuer, die Gasträume atmen rustikales Westernflair, bieten dabei Komfort mit Bad oder Whirlpool. Als Extra im Verwöhnprogramm für Freizeit-Cowboys halten manche Guest Ranches auch Hot Tubs bereit, eine Art überdimensionaler beheizbarer Badezuber im Freien. Abends nach dem Ausritt im Schaukelstuhl auf der Veranda entspannen oder aus einem wohlig warm dampfenden Hot Tub (einem überdimensionalen Badezuber im Freien) in die Sterne schauen – da scheint man dem Cowboyhimmel ziemlich nah.
Zäune flicken auf Working Cattle Ranches
Wie es im wahren Wildwest-Landleben aussieht, bekommt man eher auf einer Working Cattle Ranch mit. Da nämlich wird, wie der Name schon sagt, gearbeitet. Die Gäste sind zwar willkommener Nebenerwerb, aber sie sollen und müssen mit ran: Zäune flicken, Futterstellen versorgen, Vieh treiben. Damit die Helfer auf Zeit das Treiben nicht allzu sehr stören, nehmen die Rancher meist nur wenige Gäste auf. Die werden zumeist in schlichten Blockhütten untergebracht. WC und Dusche für alle gibt es auch mal nur in einem gemeinsamen „Bathhouse“. Dafür sitzt man zünftig im Sattel für einen echten Viehtrieb, der schon mal mehrere Tage dauern kann. Über Stock und Stein, bei Wind und Wetter, die Nächte unter freiem Himmel – wer als Cowboy auf Zeit da dabei sein kann, nimmt unvergleichliche Erlebnisse und Erfahrungen mit.
Mit dem Privatjet zur Luxus-Ranch
Pferde-Ausritte können, müssen aber durchaus nicht sein bei der Luxus-Variante des Westernurlaubs auf einer Lodge oder Resort Ranch. Hier wird mit Komfort gepunktet: Sauna, Pool, Tennis, Golf und Wellness gehören ebenso dazu wie Gourmetküche oder gelegentlich eine Landemöglichkeit für im Privatjet anreisende Urlauber. Alles vom Feinsten und im gehobenen Ambiente. Die Gäste bewohnen einzelne Apartments oder Häuser, die im traditionellen Westernstil eingerichtet sind. Manche Ranch erweist sich gar als „Historic Landmark“, steht also unter Denkmalschutz.
Entsprechend sind die Preise. Was aber ganz allgemein gilt: Als Billigurlaub ist so ein Trip ins Cowboyparadies gewöhnlich nicht zu haben. Ein Tag Ranchurlaub kostet ab 100 Euro aufwärts allein fürs Wohnen, Essen, manchmal alkoholfreie Getränke und Aktivitäten. Dazu kommen der Flug und Mietwagen, falls der Transfer vom Flughafen (der kann mehrere hundert Kilometer entfernt sein) nicht von der Ranch mit angeboten wird.
Weitere Informationen:
Vorbereitung: Die deutsche Internetseite www.waywest.de gibt viele praktische Hinweise für den Urlaub auf Cowboy-Art. Die Internetseite www.farmarbeit.de konzentriert sich auf die (weltweiten) Möglichkeiten, gegen Kost und Logis auf einer Ranch, einer Farm oder einem Bauernhof zu arbeiten.
Spezialveranstalter für Ranch-Reisen: Argus Reisen (Telefon 05594/930930, www.argusreisen.de), Pegasus Reiterferien (Telefon 0800/5051801, www.reiterreisen.com), Sareiter Ranch Experience (Telefon 0800/6327000, www.sareiter.de)
Auskünfte/Prospekte: Rocky Mountain International und Travel Oregon über c/o Wiechmann Tourism Services, Scheidswaldstraße 773, 60388 Frankfurt (Telefon 069/25538-0, www.wiechmann.de); Texas Tourism, c/o Mangum Hills Balfour GmbH, Maximilianstraße 54, 80538 München (Telefon 089/23232650, www.traveltex.com)
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