Eilpost fürs Christkind
Himmelpfort - Zu Besuch beim Weihnachtsmann - in speziellen Weihnachtspostämtern in Deutschland können Kinder ihre Wunschzettel direkt abgeben.
Das Christkind und der Weihnachtsmann haben jetzt Hochsaison. In aller Welt schreiben Kinder ihre Wunschzettel, und die wollen rechtzeitig zum Weihnachtsfest werden. An einigen Orten in Deutschland wird aus diesem Grund derzeit ganz besonders intensiv gearbeitet: In fünf Postämtern der besonderen Art nehmen Weihnachtsmann und Christkind die Wunschzettel von Kindern höchstpersönlich entgegen.
Himmelpfort: In der Schreibstube des Weihnachtsmanns
Schon Mitte November hat ein Weihnachtsmann mit weißem Rauschebart und langem roten Mantel in der Weihnachtspostfiliale in Himmelpfort im Bundesland Brandenburg sein Quartier bezogen. Begonnen hat hier alles im Jahr 1984, als im Ort zwei Briefe an den Weihnachtsmann nicht direkt zugestellt werden konnten. Weil die damalige Postmitarbeiterin die Briefe aber nicht einfach mit Vermerk "Empfänger unbekannt" zurücksenden wollte, schrieb sie selbst den Kindern. Seither trafen jedes Jahr mehr Briefe für den Weihnachtsmann in Himmelpfort ein. Im vergangenen Jahr haben ihm über 280000 Kinder aus aller Welt geschrieben. Weil der gute Mann diese Flut nicht mehr allein bewältigen kann., stehen ihm rund 20 Helferinnen zur Seite, um alle Briefe bis zum Heiligen Abend zu beantworten. Wunschzettel und Weihnachtsgrüße können auch persönlich abgegeben werden. Die Schreibstube des Weihnachtsmannes und seiner fleißigen Weihnachtsengel im Haus des Gastes hat Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr geöffnet, dienstags und mittwochs mit einer halben Stunde Mittagspause zwischen 12 und 12.30 Uhr. Samstags kann man den Weihnachtsmann zwischen 12.30 und 17 Uhr, am Sonntag bis 16 Uhr besuchen. Postanschrift: An den Weihnachtsmann, Weihnachtspostfiliale, 16798 Himmelpfort.
Himmelpforten: Wo der Weihnachtsmann Geschichten vorliest
Auch im Dorf Himmelpforten im Kreis Stade in Niedersachsen hat der Weihnachtsmann in der Vorweihnachtszeit ein eigenes Domizil. Im prächtigsten Haus des Dorfes, in der Villa von Issendorf in der Poststraße, hat er sein Quartier aufgeschlagen - eine gemütliche Schreibstube samt Postamt. Dort können ihn Kinder besuchen, schauen, wie er wohnt oder auch den Geschichten lauschen, die der Weihnachtsmann im Christkinddorf, wie Himmelpforten sich neuerdings ganz offiziell nennen darf, gelegentlich vorliest. Postanschrift: An den Weihnachtsmann, 21709 Himmelpforten.
Himmelsthür: Deutschlands ältestes Weihnachtspostamt
Schon 1967 wurde im Hildesheimer Stadtteil Himmelsthür das erste Weihnachtspostamt Deutschlands eröffnet. Inzwischen wurde der Ort längst eingemeindet, und das himmlische Postamt hat seine Pforten für den Publikumsverkehr ebenfalls geschlossen. Kinderbriefe an den Weihnachtsmann werden jedoch weiterhin beantwortet und mit dem bei Briefmarkensammlern begehrten Himmelthürer Weihnachtsstempel versehen. Postanschrift: An den Weihnachtsmann in Himmelsthür, 31137 Hildesheim.
Engelskirchen: Wunschzettel direkt beim Christkind abgeben
Das Christkind höchstpersönlich nimmt sich im nordrhein-westfälischen Engelskirchen den Wünschen und Sorgen der meist jungen Briefschreiber an. Im vergangenen Jahr erreichten rund 145000 Brief und Päckchen aus 56 Ländern das Christkind-Postamt, dass sich im "Alten Baumwolllager" des Rheinischen Industriemuseums befindet. Am häufigsten vertreten seien "die Fünf- bis Zwölfjährigen, die ihre Wunschzettel mit aufwendig gestalteten Briefen und Zeichnungen versehen", verrät Britta Töllner von der Deutschen Post. Und manchmal findet das Christkind sogar ein Spielzeug zwischen den Briefen. "Ein fünfjähriger Junge hat sein Spielzeugauto geschickt, weil er meinte, er sei nun alt genug und es könne an arme Kinder weitergegeben werden", so Töllner. Da muss dann sogar das Christkind mitunter mal schlucken. Jeder Briefschreiber erhält vom Christkind eine Antwort, inklusive Bastelanleitung für Schneeflocken oder Sterne. Die Adresse lautet: An das Christkind, 51777 Engelskirchen.
Himmelstadt: Fleißige Engelchen helfen dem Weihnachtsmann
Der Name verpflichtet, und so ist es kein Wunder, dass auch in Himmelstadt bei Würzburg alljährlich im Advent ein Weihnachtspostamt öffnet. Täglich trudeln die Briefe von Kindern aus der ganzen Welt im Rathaus ein, wo das Christkind seine Adresse hat. Tag und Nacht sitzen fleißige Engelchen in der himmlischen Schreibstube und helfen dem Christkind beim Beantworten der Briefe. Die kann man übrigens auch in dem bayerischen Weihnachtspostamt persönlich abgeben - bis zum 23. Dezember jeweils Montag bis Freitag zwischen 9 und 12 Uhr, sowie während des Weihnachtsmarktes am Samstag, den 12. Dezember von 15 bis 18 Uhr und Sonntag, 13. Dezember zwischen 14 und 17 Uhr. Postanschrift: An das Christkind, Kirchplatz 3, 97267 Himmelstadt.
Allen Weihnachtspostämtern gemeinsam: Die Absender der Wunschbriefe müssen deutlich geschrieben werden, damit das Christkind und der Weihnachtsmann antworten können.
Rudi Stallein
- Themen:
- Weihnachtsmärkte